Einstein Brief entdeckt
Die Jüdische Gemeinde in München hat in ihrem Archiv Post des Forschers gefunden
München Eine Mitarbeiterin hat im Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in München allem Anschein nach einen Brief des wohl berühmtesten Wissenschaftlers aller Zeiten entdeckt. „Der Brief war unterschrieben mit A. Einstein. Da war die Kollegin gleich elektrisiert“, sagte die Leiterin der Kulturabteilung, Ellen Presser, am Donnerstag. Recherchen Pressers und ihrer Kollegen vom Jüdischen Museum ergaben: Bei dem Schreiben handelt es sich um die Durchschrift eines Briefes mit Geburtstagsgrüßen Einsteins an den jüdischen Wirtschaftswissenschaftler Julius Hirsch.
Das Original, das Hirsch im Jahr 1932 zu seinem 50. Geburtstag bekam, befindet sich nach Angaben Pressers im Leo-Baeck-Institut in New York. Die Durchschrift blieb offenbar bei Einstein. Wie sie aus dessen Besitz in das Archiv kam, ist noch unklar. Zwar verbrachte Einstein einen Teil seiner Kindheit und Jugend in München, im Jahr 1932 war er aber längst in Berlin, bevor er – wie später auch Hirsch – in die USA übersiedelte. Der Brief wurde 1932 verfasst, ein Jahr bevor Adolf Hitler an die Macht kam. Darin schreibt der Jude Einstein an den Juden Hirsch: Wenn die Nicht-Juden „Leute von dieser Art hätten, wie Sie einer sind, gings dem teuern Vaterland entschieden weniger dreckig“. Ein großes Rätsel bleibt allerdings ein weiterer durchgedrückter Text auf der Durchschrift. Die Bayerische Staatsbibliothek soll nun beim Entschlüsseln helfen. Nur so viel steht fest: „Es ist ein Fortsetzungsroman“, sagte Presser.