Für seine letzte Rolle kam der Tod zu früh
Er war ein Held, er war ein Sexsymbol, er stand an Abgründen des Lebens. Jetzt ist Burt Reynolds mit 82 Jahren gestorben
Bestürzung und Trauer in Hollywood: Burt Reynolds, der in den 70er und 80er Jahren auf der Leinwand und als Sexsymbol Furore machte, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. „Mein Onkel war nicht nur eine Filmikone, er war ein großzügiger, leidenschaftlicher und sensibler Mann, der für seine Familie, Freunde, Fans und seine Schauspielschüler lebte“, sagte Reynolds’ Nichte Nancy Lee Hess. Reynolds habe zwar gesundheitliche Probleme gehabt, doch sein Tod am Donnerstag sei für die Familie „völlig überraschend“gekommen. Seinem Manager zufolge starb der Schauspieler in einem Krankenhaus in Jupiter im US-Staat Florida. Als Todesursache wurde Herzstillstand genannt.
Viele Kollegen würdigten Reynolds als Schauspieler und Menschen. „Ein trauriger Tag, mein Freund Burt Reynolds ist gestorben“, schrieb Sylvester Stallone auf Instagram. „Ich werde dich immer lieben“, erklärte Dolly Parton auf der Fotoplattform zu einem Bild des Duos aus dem Film „Das schönste Freudenhaus in Texas“(1982). Zusammen mit Millionen seiner Fans werde sie sein Lachen, sein Funkeln in den Augen und seinen schrägen Humor in Erinnerung bewahren. „Er ist Teil meiner Geschichte und meines Herzens, solange ich lebe“, sagte Sally Field, Reynolds’ Freundin aus den 1970er Jahren und CoStar aus der Actionkomödie „Ein ausgekochtes Schlitzohr“.
„Burt Reynolds war einer meiner Helden“, schrieb Arnold Schwarzenegger auf Twitter. „Er gab den Weg vor für den Übergang vom Athleten zum bestbezahlten Schauspieler und er hat mich immer inspiriert.“Reynolds war vor seiner Schauspielkarriere als Footballspieler aktiv gewesen. In der Westernserie „Rauchende Colts“war er in den 60er Jahren lange als Hufschmied Quint Asper zu sehen. Vor allem in den 70ern und 80ern galt Reynolds in Hollywood als Kassenmagnet. Thriller wie „Beim Sterben ist jeder der Erste“und eben „Ein ausgekochtes Schlitzohr“wurden zu Hits. Einen Oscar gewann der aus Michigan stammende Darsteller nie, für „Boogie Nights“1998 aber einen Golden Globe als bester Nebendarsteller. Darin spielte er einen Pornofilm-Produzenten.
Trotz Millionengagen war Reynolds’ Leben ein Wechselbad, zu dem auch Bankrotterklärungen und eine schlagzeilenträchtige Scheidung von Kollegin Loni Anderson gehörten. Neben der Ehe mit Anderson zählte er einen hüllenlosen Auftritt auf einem Bärenfell zu seinen größten Fehlern. Damals, 1972, war Reynolds als erster Mann nackt in der Zeitschrift Cosmopolitan zu sehen. Aus Hollywood zog das einstige Sexsymbol nach Florida. Dort betrieb er eine Schauspielschule.
Zuletzt sollte Reynolds neben Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Al Pacino in Quentin Tarantinos „Once Upon a Time in Hollywood“als Ranger und Herbergsvater des Sektenführers Charles Manson mitwirken. Seine ersten Szenen für den Film hatte er schon im Kasten. Um die Rolle zu Ende zu spielen, kam sein Tod zu früh.
Christopher Weckwerth und Barbara Munker, dpa