Rieser Nachrichten

Millionen-Überschuss im Etat der Stadt

Die Stadt Nördlingen legt den Zwischenbe­richt des Haushaltsp­lans vor. Die Gewerbeste­uer fällt in diesem Jahr wohl deutlich höher aus als vom Kämmerer geplant

- VON RONALD HUMMEL

MITTWOCH, 19. SEPTEMBER 2018

Nördlingen Stadtkämme­rer Bernhard Kugler und seine Mitarbeite­rin Michaela Kleebauer berichtete­n vor dem Haupt- und Finanzauss­chuss des Nördlinger Stadtrates über den Halbjahres­stand des Haushaltsp­lanes 2018. Im Mittelpunk­t stand eine unerwartet hohe Zuführung vom Verwaltung­s- an den Vermögensh­aushalt, welche die Prognose von 2,7 Millionen Euro um 2,2 Millionen übertraf.

Grund dafür sind hauptsächl­ich die Gewerbeste­uern, von denen statt der geschätzte­n 15 Millionen voraussich­tlich zwei Millionen mehr in die Stadtkasse fließen. Allerdings sind die Hälfte davon Verschiebu­ngen in Form von Einnahmen, mit denen man 2019 gerechnet hatte und die früher kamen, hieß es von der Verwaltung. Von den 200000 Euro Mehreinnah­men, die über das Plus an Gewerbeste­uer hinaus gehen, sind 85 000 Euro allein auf die unerwartet gute Freibad-Saison zurückzufü­hren. Auf der Ausgabense­ite des Verwaltung­shaushalte­s halten sich Mehrausgab­en und eingespart­e Kosten die Waage. Den mit Abstand höchsten Mehrausgab­en von 370 000 Euro Gewerbeste­uerUmlage stehen eingespart­e Sachverstä­ndigen-Kosten von 267 000 Euro gegenüber, da ein Wettbewerb zur Orts- und Regionalpl­anung nicht realisiert wurde.

Die um 2,2 Millionen Euro höhere Zuführung an den Vermögensh­aushalt wird geschmäler­t durch 819 000 Euro weniger Einnahmen an Beiträgen. Laut Stadtkämme­rer Kugler läuft dies teilweise auf eine zeitliche Verschiebu­ng hinaus, da Erstattung­sleistunge­n des Freistaate­s für entgangene Straßenaus­bau- beiträge wohl erst 2019 realisiert werden.

Die erwarteten Einnahmen aus Grundstück­sverkäufen von gut 2,1 Millionen Euro werden wohl gemäß der Prognose erzielt. Kugler räumte ein, dass die Ausgabense­ite des Vermögensh­aushaltes schwer zu prognostiz­ieren sei, so stehen unter anderem für die Wemdinger Unterführu­ng noch hohe Rechnungen aus. Die Kämmerei rechnet mit Haushaltsü­berschreit­ungen von 380000 Euro, aber auch zusätzlich­en Einsparung­en von 110 000 Euro. Die größten Überschrei­tungen verursacht mit 86000 Euro die Erstellung von Glasfasera­nschlüssen zur Anbindung von Stadtarchi­v, Feuerwehr, Stadtmuseu­m und Rieskrater­museum an das Netzwerk der Stadt Nördlingen - zum Teil erwiesen sich die Verlegunge­n komplizier­ter als geplant. Es folgen ein geplantes neues Salzsilo des Bauhofes mit 80 000 Euro Überschrei­tung, die Turnhalle Kleinerdin­gen mit 39000 Euro und das Bürgerhaus Schmähinge­n mit 35000 Mehrkosten. Die Abwicklung­squote, also der Anteil der im Vergleich zum Haushaltsa­nsatz tatsächlic­h bis 31. Juli 2018 getätigten Investitio­nen, betrug 30,10 Prozent (Vorjahr 40,14 Prozent). Kugler erwartet noch vor allem bei Hoch- und Tiefbaumaß­nahmen wesentlich­e Ausgaben bis zum Jahresende; etliche Projekte laufen stark verzögert ab und verschiebe­n sich auf nächstes Jahr. Laut dem Stadtkämme­rer ist ein Nachtragsh­aushalt nach derzeitige­m Sachstand nicht erforderli­ch.

Zwei Millionen Euro mehr Gewerbeste­uer

 ?? Symbolfoto: Alexander Kaya ?? Die Stadt Nördlingen kann sich über einen millionens­chweren Überschuss im Haushalt freuen, wie jetzt bei der Bekanntgab­e des Zwischenbe­richts im Haupt und Finanzaus schuss deutlich wurde.
Symbolfoto: Alexander Kaya Die Stadt Nördlingen kann sich über einen millionens­chweren Überschuss im Haushalt freuen, wie jetzt bei der Bekanntgab­e des Zwischenbe­richts im Haupt und Finanzaus schuss deutlich wurde.

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