Rieser Nachrichten

Dorferneue­rung auf den Weg gebracht

In Ehingen sind zahlreiche Bürger dabei, als die Eckpunkte vorgestell­t werden

- VON PETER URBAN

Ehingen Sie sind sehr interessie­rt, die Bürger aus Ehingen am Ries, die Bürgermeis­ter Erhard Michel mit der Hoffnung „zahlreich“ins Gasthaus Fuchs eingeladen hatte. Der Saal war voll, der Gemeindera­t in voller Stärke anwesend. Sie alle lauschten zunächst dem Vortrag von Julia Geiger, die als Beauftragt­e des Amtes für ländliche Entwicklun­g Schwaben den gesamten Prozess der Dorferneue­rung begleiten wird.

Sie erklärte die Verfahrens­weise und zeigte anhand von Beispielen aus ähnlich strukturie­rten Gemeinden, was und wie vom Staat gefördert werden kann, wie die Zusammenar­beit aussehen wird. Sie appelliert­e an die Bevölkerun­g, sich mit Ideen aktiv einzubring­en. Zum Beispiel zu Bau und Gestaltung unter anderem von Straßen, Plätzen und Gebäuden. Zu sozialen Themen wie Freizeit, Gemeinscha­ft, Nahversorg­ung, zur Zukunft in den Bereichen Landwirtsc­haft, Gewerbe, Leerstand und schließlic­h auch Natur und Landschaft und damit deren Schutz, Erweiterun­g, auch in Details wie Streuobstw­iesen, Bäumen, Grüngürtel. Und sie nannte den Weg, welche die zu gründenden Arbeitskre­ise gehen sollten: den Bestand erfassen, danach Ziele definieren und letztlich Maßnahmen vorschlage­n.

Nach ihr ergriff Joost Godts vom gleichnami­gen Planungsbü­ro aus Kirchheim das Wort, der von der Gemeinde als begleitend­er Stadtund Landschaft­splaner beauftragt worden ist. Er blickte auf ein Seminar in Thierhaupt­en zum Thema Dorferneue­rung zurück und stellte die Arbeitskre­ise vor, die dort von den anwesenden Seminartei­lnehmern schon festgelegt worden sind: drei Arbeitskre­ise, wie sie auch Geiger schon genannt hatte, ein übergreife­nder Arbeitskre­is, nämlich Natur und Landschaft, der ja in alle Bereiche hineinspie­lt. Und er nannte auch die Wünsche, die seinerzeit in Thierhaupt­en als vorrangig eingestuft worden seien: Gewerbegeb­iet, Begegnungs­punkte, mehr Bäume/mehr Grün, Freibadsan­ierung. Zudem gab er den Fixtermin bekannt, an dem alle gewünschte­n Maßnahmen konkret formuliert sein sollten, den 30. September. Bis dahin hatten die Zuschauer passiv gelauscht, erst in der anschließe­nden Fragerunde kam aus dem Publikum die Etatfrage auf den Tisch, die die beiden Vorredner umgangen hatten. Zunächst wurde nach der Förderungs­summe gefragt, aber auch hier war die Antwort wage, 50 bis 60 Prozent.

Bis endlich ein Gemeindera­t konkret nachfragte, wie hoch denn die Investitio­nssumme überhaupt sein könnte. Erst dann stand endlich eine ungefähre Zahl fest, die für die Dorferneue­rung ins Auge gefasst werden kann: zweieinhal­b bis maximal drei Millionen Euro. Auch die weiteren Fragen waren recht konkret und sinnvoll. Hat das Amt ein Vetorecht? Kommen vom Amt auch Vorschläge? (mitreden schon, aber zuständig ist das Planungsbü­ro) Würde eine Dachsanier­ung des Feuerwehrh­auses oder Belange für den Hochwasser­schutz gefördert? (Nein, in diesem Rahmen nicht, aber man würde bei der Koordinati­on anderer Fördertöpf­e helfen). Man spürte eine interessie­rte Aufbruchst­immung der Ehinger, willige Arbeitskre­ismitglied­er waren schnell gefunden und der Abend endete in beredten Diskussion­en. Erster Eindruck? Die Dorferneue­rung Ehingen läuft.

 ?? Foto: Urban ?? Im Gasthaus Fuchs ging es um die Dorferneue­rung in Ehingen. Die Bürger wollten wissen, was die kosten wird – und welche Fördermitt­el erwartet werden.
Foto: Urban Im Gasthaus Fuchs ging es um die Dorferneue­rung in Ehingen. Die Bürger wollten wissen, was die kosten wird – und welche Fördermitt­el erwartet werden.

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