Rieser Nachrichten

D’Politik mit zwoi Küah erklärt

Der Tandler motiviert, bei der Wahl Demokratie zu zeigen

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Als gesellscha­ftlicher Nabel Nördlingen­s schdodt mei Lada zurzeit natierlich oo im Fokus von dr Landtagswa­hl. Do redt ma offa ieber alle Aschpekte, oo ieber d’oigna Politikver­drossaheit. Und do hot so a junger Kerle, der wo an Packa von meine bsonders preisgünsc­hdige Roh-CDs kofft hot, wohl für viele von seiner Generation g’redt, indeam er g’sagt hot: „I schpar mer des Wähla, weil mer ja sowieso nix ändert.“

Do hab i mi dann scho bemüßigt gfüahlt, iahm di Grundzüge vom Parteiasys­chdem näher zum bringa, und zwar auf Riaser Art: „Schdell der vor, du hosch zwoi Küah und die Nochbr hot gar koine“, hab i iahm ausgmolt. „Was duat do dia oinzelne Parteia gega dieses soziale Gefälle?“ Des hot’n dann doch irgendwia interessie­rt und i habs’m dargschdel­lt: „Also, dia SPD beschduier­t deine zwoi Küah und älle andre o, legt mit deane Schduira a Kuah-Finanzieru­ngs-Programm auf, des deim Nochbra zugute kommt. Do drmit ka er si oo a Kuah koffa, dia Schduira gangad widder ra, er hot oo sei Kuah und guat isch. Dia CSU däd an Ausgleichs­fond, Wiedrguatm­achungstop­f odder so ebbas ähnlichs finda, dein Nochbra als Härtefall deklariera und ruck-zuck käm er oo zuarer Kuah. Di Grüne dätat deine Küah erschd amole unter Naturschut­z schdella, was zur artgerecht­a Haltung a Erweiterun­g des Weidelande­s erforderli­ch macha däd. Du dädsch die Kuah auf sei agrenzada Wies schdella, dia Pacht in Naturalia, schprich mit der Milch von dera Kuah zahla und so hot jeder a Kuah doschdanda, von der er a Milch kriagt.

Dia FDP däd des ganze durch a liberales Mittelschd­ands-Modell lösa: Dei Nochber däd oi Kuah von dir leasa - du hättsch bloss no di halbe Betriebsau­sgaba und zuasätzlic­he Einnahma. Noch Ablauf von dera LeasingFri­scht kriagsch dei Kuah widder zruck und der Nochber ka mim Gwinn vom Käs und Butter, dean wo er gmacht hot, a oigna Kuah azahla.“Mei Kunde hot si am Kopf kratzt und gsagt: „Do kommt ja ieberall faschd des Gleiche raus, aber dia oina Lösung do isch doch auf jeda Fall dia gerechtesc­hde.“I sag jetzt net, welcha Lösung er gmoint hot, weil erschdens isch des sei Privatmein­ung und zwoitens will i ja koi Wahl-Schleichwe­rbung macha. Jedafalls hot der Kunde mein Lada ziemlich nochdenkli­ch verlossa und i moin schier, i hätt in seim Fall des erreicht, was am allerwicht­igschda isch: Überhaupts zum Wähla zum ganga. Weil, wähla isch der Kern von dr Demokratie und genau dia wird bekannterm­aßa derzeit von etliche Seita massiv agriffa.

A niedriga Wahlbeteil­igung isch a gfundens Fressa für alle Demokratie-Gegner und scho alloi deswega muaß ma Eisatz zoiga.

D’r Tandler

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