Es wird ein Royal!
Jubel Babyboom in Königshäusern. Nun freuen sich Meghan und Harry
London Man sollte öfter auf die Kollegen hören. Auf ihren Sachverstand, ihr Feingefühl, ja, auch auf ihr Herz. Silvester 2017 stand vor der Tür, als eine Expertin des digitalen Fachorgans vip.de, Untertitel: „Wir lieben Promis“, frohlockte: „Das royale Jahr 2018 duftet für mich jetzt schon ein bisschen nach Babypuder und vollen Windeln.“Und was haben wir nun davon?
Aktenordner voll mit Ach-wiesüß-Bildern, sagen die Chronisten unter den Baby-Beobachtern. Ach, wie süß, sagen die vielen anderen. Die schwedische Prinzessin Madeleine – seit März dreifache Mama. Herzogin Kate – drittes Kind im April. Ihre Schwester Pippa Middleton (selbst nicht royal, aber gefühlt irgendwie schon) – hochschwanger. Wow, diese Briten! Wer fehlt jetzt noch? Trommelwirbel – jawohl: Meghan und Harry. Kennt ja jeder: kaum geheiratet, stehen die Drängler auf der Matte. Und, und? Kinder? Und wann endlich? Bei Royals fragen ein paar Milliönchen mehr ein paar milliönchen Mal öfter nach. Nicht romantisch. Jetzt aber ist alles rosarot. Meghan, 37, und Harry, 34, erst seit Mai verheiratet, haben verkündet: Yes, it’s a Royal, oder so ähnlich. Im Frühjahr soll es so weit sein. Dann die nächsten Fragen: Bube oder Mädchen? Und: Wie heißt das Kind? Bis dahin: alles über den Schwangerschaftsverlauf in den bunten Blättern und auf noch bunteren Webseiten. Wir bleiben seriös und lassen uns von unserer royalen Expertin Katrin Pribyl auf der Seite belehren.
London Auf die Royals ist Verlass. Während Großbritannien von bedrückenden Brexit-Meldungen überschwemmt wird und die Regierung von einer Krise in die nächste wankt, ist es wieder einmal die Königsfamilie, die für gute Stimmung sorgt: Herzogin Meghan und Prinz Harry, die erst im Mai geheiratet haben, erwarten „im Frühjahr 2019 ein Baby“und seien „hocherfreut“, dies bekannt zu geben.
Das verkündete der KensingtonPalast am Montagmorgen, nachdem Meghan Markle und Prinz Harry nur Stunden zuvor im australischen Sydney gelandet waren – ihre erste gemeinsame offizielle Auslandsreise. Auch Königin Elisabeth II. sei „entzückt“über die Neuigkeiten, genauso wie der Rest der royalen Familie und die Mutter der 37-jäh- rigen Ex-Schauspielerin, hieß es. Ein Baby fürs Königreich, ein Königreich für ein Baby!
Das Kind – Nummer sieben der britischen Thronfolge – soll also im „Frühjahr 2019“auf die Welt kommen. Und schon lautete eine der beliebtesten Google-Suchfragen: „Wann ist Frühling?“Und in Großbritannien wurde gerätselt, ob der Geburtstermin möglicherweise auf den 29. März 2019 fällt. Dann tritt das Land offiziell aus der Europäischen Union aus. In sozialen Medien sprachen Nutzer daher vom „Brexit-Baby“.
Bereits am vergangenen Freitag wurde spekuliert: War Meghans blauer Mantel, den sie bei der Hochzeit von Harrys Cousine Prinzessin Eugenie und Jack Brooksbank trug, nicht sehr weit geschnitten – um ein Baby-Bäuchlein zu verdecken? Im Rückblick hatten alle, die spekulier- ten, recht – zumal Harry und Meghan an dem Tag der Queen erzählten, sie könne sich auf ein achtes Enkelkind freuen.
Auch die Wettanbieter haben allen Grund zur Freude. Während es vorerst das Geheimnis von Meghan und Harry bleibt, ob sie Eltern eines Mädchen oder Jungen werden, wird diese Frage den Buchmachern kräftige Umsätze bescheren. Die Wettanbieter gaben am Montag bekannt, dass Diana, James, Arthur und Victoria Favoriten für den Namen des Babys seien. Auf beste Geschäfte darf auch die SouvenirBranche hoffen. Geschirrtücher, Schmuck-Teller, Strampler – die Briten sind Könige, wenn es um kitschige Geschenkartikel rund um royale Babys geht. Das hat in den vergangenen Jahren der SouvenirHype um den inzwischen fünf Jahre alten Prinz George, die dreijährige Prinzessin Charlotte und Prinz Louis gezeigt, die Kinder von Prinz William und Herzogin Catherine.
Derweil ließ ein Palastsprecher die aufgeregte britische Presse wissen, dass sich Herzogin Meghan „guter Gesundheit“erfreue. Die Frage kam auf, weil die Reise von Meghan und Harry sie unter anderem in die Commonwealth-Staaten Fidschi und Tonga führt, in Gebiete, wo vor dem Zikavirus gewarnt wird. Dass die Google-Suchfrage „Wann ist Frühling?“übrigens so beliebt war, lag offenbar daran, dass sie häufig aus Commonwealth-Ländern wie Australien oder Neuseeland kam – Ländern, die auf der Südhalbkugel liegen. Dort dürfte die Ankündigung des KensingtonPalasts für Verwirrung gesorgt haben. Denn dort ist zurzeit Frühling. Das royale Baby wird geboren werden, wenn es dort Herbst ist.