Unklarheit bis zuletzt
Zwei Kandidaten zittern noch, Wolfgang Fackler spricht über Freie Wähler
Landkreis Die Wahl war gestern im Landkreis Donau-Ries für zwei Kandidaten noch nicht vorbei: Ulrich Singer von der AfD und Eva Lettenbauer von den Grünen mussten lange bangen. Auch bis gestern Abend war noch nicht klar, ob sie den Einzug über die Parteiliste ins Maximilianeum schaffen.
Ulrich Singer sprach am Vormittag von einer „angespannten Situation“. Erst nach und nach liefen die ganz konkreten Stimmen-Ergebnisse aus den Stimmbezirken für die jeweiligen Listenkandidaten, welche die Wähler gesondert angekreuzt hatten, ein. Jeder Wahlzettel muss dafür noch einmal geprüft und auf die jeweiligen Kandidaten bezogen ausgewertet werden.
Ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Statistik teilte gestern Nachmittag mit, dass wohl erst im Laufe des heutigen Dienstags feststehen wird, welche Listenkandidaten einen Sitz im Parlament sicher haben. Singer blickte gestern Nachmittag optimistisch auf die bis dahin ausgezählten Zahlen des Landeswahlleiters: „Ich denke, zu 70 Prozent schaffe ich es.“Lettenbauer sah sich „im Mittelfeld“.
Keine Frage, die jeweiligen Plätze auf den Schwabenlisten ihrer Parteien sind für Singer und Lettenbauer nicht schlecht – und so rechneten sich beide Politiker gestern noch passable Chancen aus.
Derweil ist einer sicher im Landtag: Wolfgang Fackler von der CSU. Bis gestern Mittag reflektierte er sein recht stabiles Ergebnis zuhause in Donauwörth – dann ging es zur Sitzung des CSUVorstandes nach München. Mit den 46 Prozent der Erst- und 45 Prozent der Zweitstimmen sei er gerade auch angesichts des mauen bayernweiten Ergebnisses für die Christsozialen nach wie vor zufrieden.
Über eine Koalition mit den Freien Wählern (FW) werde mit Sicherheit am Abend in München eingehend diskutiert, so Fackler. Er stelle sich auf baldige Verhandlungen ein: „Die Menschen haben sich für eine bürgerliche Koalition ausgesprochen.“Das sähe man unzweifelhaft an den Zahlen – CSU, FW und FDP hätten zusammen mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten. Dass im Bayerischen Landtag nun mehr Parteien als bisher sitzen werde, sieht Fackler mitunter kritisch: „Viele Köche können den Brei auch verderben.“