Nationalelf hat wieder das Nachsehen Fußball
Viel verändert, viel riskiert – und doch wieder verloren. Die deutsche Mannschaft zeigt sich in Frankreich verbessert. In der Nations League geht es nur noch um den Klassenerhalt
erhöhten Druck nach der Pause konnten die Gäste aber nicht standhalten. „Wir dürfen den Glauben an die eigene Stärke nicht verlieren“, sagte der Bundestrainer in der
„Es fühlt sich immer schlecht an, wenn man verliert. Gerade wenn man führt und alles im Griff hat“, sagte Kapitän Manuel Neuer und attestierte Löw eine gute Aufbauarbeit: „Jogi und das Trainerteam hatten einen klaren Plan. Im Prinzip ist er aufgegangen“, sagte der Schlussmann. Serge Gnabry, der überraschend als Mittelstürmer aufgeboten wurde, stellte fest: „Wir dürfen die Köpfe nicht hängen lassen.“Für die lange Zeit auf Augenhöhe mit dem Weltmeister mithaltende Mannschaft könnte die Niederlage vor rund 75 000 Zuschauern in Paris dennoch zum Wendepunkt werden.
Unter großem Druck präsentierte sich der angeschlagene Bundestrainer Löw drei Monate nach dem hisDem torischen WM-K.-o. doch noch als mutiger Erneuerer. Rücktrittsgedanken habe er nicht gehabt, sagte Löw nach dem Spiel. Die halbe Startformation vor Torwart Manuel Neuer wechselte Löw im Vergleich zum Holland-Spiel aus und ging dabei ein hohes Risiko. Thilo Kehrer spielte erstmals von Beginn an. Nico Schulz kam zum ersten Mal in einem Pflichtspiel zum Einsatz und Gnabry bestritt erst sein drittes Länderspiel. Löw setzte auf Jugend und Tempo. Niklas Süle als Ersatz für den verletzten Jérôme Boateng wurde zum neuen Abwehrchef in einer Dreierkette befördert.
Und ausgerechnet der von vielen Fans schon lange geforderte und vor der WM von Löw noch aussortierte Leroy Sané war mit seinen TurboSprints lange ein Trumpf. Thomas Müller musste hingegen bis zur Schlussphase auf seinen 98. Länderspiel-Einsatz warten. „Nach einem 0:3 muss man wechseln. Wir haben die Lehren aus dem Spiel gezogen“, hatte Löw nach der Pleite in den Niederlanden gesagt. „Wir hoffen, dass eine Energie frei gesetzt wird, die gegen Holland nicht zu sehen war“, merkte Oliver Bierhoff kurz von dem Anpfiff im an. Der scharf kritisierte Löw erreiche die Mannschaft weiterhin, meinte der Teammanager und die Spieler demonstrierten dies auf dem Platz.
Jeden Tag das immer gleiche Gesicht. Jeden Tag. Friedliebende Arbeitnehmer entwickeln sich zu geifernden Gefährdern. Zwischen Frühstück und Abendessen sind sie ihm ausgeliefert: dem Chef. Er schafft an. Er weiß es besser. Er bestimmt über den Tagesrhythmus. Weil: Er ist der Chef. Den vernünftigen Boss zeichnet aus, dass er (oder sie) den Angestellten Freiräume lässt. Sowohl gestalterische als auch räumliche. Das eine dient der Selbstverwirklichung, das andere Lästereien über den Vorgesetzten. Das befreit.
Sportler führen sich gerne auf wie eine Ich-AG, sind aber doch auch einem Arbeitgeber dazu verpflichtet, Leistung zu bringen. Ihr Chef: der Trainer. Keine Mannschaft, in dem sich nicht die Spieler über ihren Trainer lustig machen. Der kann umgänglich sein, sich für den Weltfrieden einsetzen und das Team jeden Samstag zu Schnapsrunden einladen, egal. Er hat garantiert einen Sprachfehler oder große Ohren. Torwart und Stürmer, Ergänzungsspieler und Leistungsträger zeigen in gemeinsamen Tiraden mannschaftlichen Zusammenhalt.
Was aber tun als Einzelsportler? Wie sollen sich auf dem Tennisplatz Wut, Zorn, Abscheu und Unzufriedenheit Bahn brechen? Dem Coach ins Gesicht brüllen? Geht – ist aber mit gewachsenen Umgangsformen schwer vereinbar. Das permanente Zertrümmern von Schlägern