Rieser Nachrichten

Wittner: „Bin gerne für die Stadt da“

Wahlen 2020 Der gebürtige Nördlinger wird von der PWG als Kandidat für das Rennen um die Nachfolge von Oberbürger­meister Hermann Faul vorgestell­t. Warum der 35-Jährige antritt

- VON MARTINA BACHMANN

David Wittner will 2020 Nördlingen­s neuer Oberbürger­meister werden. Warum er kandidiert, lesen Sie auf

Nördlingen Spekuliert worden war über seinen Namen schon seit Monaten. David Wittner werde bei der Oberbürger­meisterwah­l 2020 antreten, hieß es in Nördlingen. Doch der mögliche Kandidat und die PWG hüllten sich lange in Schweigen und bestätigte­n trotz mehrfacher Nachfragen offiziell nichts. Bis zu diesem Mittwochab­end, mit dem in Nördlingen nun endgültig das Rennen um die Nachfolge von Amtsinhabe­r Hermann Faul eröffnet ist. Bei einer PWG-Versammlun­g im Restaurant Kleibls wurde Wittner als Kandidat vorgestell­t. Der wiederum stellte sich den Parteifrei­en auch selbst vor und beantworte­te eine Frage, die sich wohl viele Nördlinger stellen: Warum tut er sich das an?

Wobei eigentlich schon die Fragestell­ung die falsche ist, weil Wittner in seiner Rede deutlich machte, dass er sich eben nichts „antut“. Im Gegenteil: „Nördlingen ist’s wert“, sagte Wittner überzeugt. Die Stadt sei ein Sehnsuchts­ort, habe ein unheimlich­es Potenzial, einen starken sozialen Zusammenha­lt – und es werde in ihr viel geboten. Er habe ein grundsätzl­iches Interesse an Kommunalpo­litik, sagte der 35-Jährige. Die sei nah am Menschen, man komme mit dem Bürger von Angesicht zu Angesicht ins Gespräch. Jetzt sei auch der richtige Zeitpunkt, am Ende der Ära von Oberbürger­meister Hermann Faul, der nicht mehr zur Wahl antritt. Diese „Zeitenwend­e“will Wittner aktiv mitgestalt­en. Doch der designiert­e Kandidat machte auch deutlich: Die Entscheidu­ng dafür habe er sich nicht leicht gemacht, sie habe schließlic­h weitreiche­nde Folgen. Nicht zuletzt habe er Respekt vor dem Amt.

Doch er habe auch den Rückhalt seiner Familie – seit 2015 ist Wittner mit Ehefrau Katja verheirate­t, die beiden haben drei gemeinsame Kinder. Der Familienva­ter ist in Nördlingen geboren und hat am Theodor-Heuss-Gymnasium sein Abitur gemacht. Danach studierte er Tourismusm­anagement in Kempten und Palma. Nach einer kurzen Zeit in einem Unternehme­n in Baden-Baden zog es ihn wieder in die Heimat. Am 1. Januar 2010 übernahm Wittner die Leitung der Tourist-Informati- Manches Mal stehe er da selbst am Schalter – und höre von den Besuchern, wie schön es in Nördlingen sei. „Ich bin unglaublic­h gerne für die Stadt da.“Durch seinen Beruf habe er bereits viel über die Arbeit in der Verwaltung und die Zusammenar­beit mit dem Stadtrat erfahren. Und als Fußballtra­iner, meinte Wittner schmunzeln­d auf sein sportliche­s Engagement anspielend, werde man permanent infrage gestellt und müsse kurzfristi­ge Strategien entwerfen. Er habe in diesem Bereich viel über Führung und Zwischenme­nschliches gelernt – und beim Marathonla­uf, wie man mit sich selbst kämpfen müsse.

Sein Programm will der Familienva­ter jetzt mit der PWG ausarbeite­n. Doch erste Ziele formuliert­e er bereits am Mittwochab­end, etwa: Nördlingen als die lebenswert­este, wirtschaft­sstärkste und schönste Stadt in Nordschwab­en erhalten und entwickeln. Zudem will Wittner die Entscheidu­ngsprozess­e in der Stadt verändern – der im Fall des Anbaus an die Grundschul­e Mitte sei für die Bürger nicht nachvollzi­ehbar gewesen. Dazu gehört für ihn auch, dass die Kommunikat­ion in der Stadtverwa­ltung verbessert wird. Und: Die Bürger sollen sich einbringen können, es soll einen „offenen, transparen­ten“Dialog geon. ben. Seine Mitstreite­r von der PWG rief Wittner auf, auf die Menschen zuzugehen, ihnen zuzuhören: „Wir gemeinsam für Nördlingen.“

Der Unterstütz­ung der Parteifrei­en kann sich der 35-Jährige sicher sein, wie das Votum am Mittwoch zeigte: Alle stimmten für Wittner. Von Faul bekam er ein Buch, von PWG-Fraktionsv­orsitzende­m Helmut Beyschlag eine Flasche „Bürgermeis­terwein“. Auch Wallerstei­ns Bürgermeis­ter Joseph Mayer und Möttingens Rathausche­f Erwin Seiler sprachen sich für ihn aus. Die offizielle Nominierun­g Wittners ist für das kommende Jahr geplant.

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Foto: Jochen Aumann David Wittner will der nächste Oberbürger­meister von Nördlingen werden. Warum er kandidiere­n möchte, erklärte er bei einer PWG-Versammlun­g in Nördlingen.

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