Der Stadtverkehr stockt
Baustellen In und um Nördlingen sind mehrere Strecken gesperrt, als Folge ziehen sich teils lange Staus durch die Straßen. Ab heute Abend könnte sich die Situation etwas entspannen
Nördlingen Geduld zählt nicht zu den Stärken des durchschnittlichen Autofahrers. Er will von A nach B kommen, möglichst schnell und ohne Hindernisse. Eine Fahrt durch Nördlingen hindurch oder um die Stadt herum gestaltet sich seit einigen Tagen mitunter allerdings zur Zerreißprobe für die Nerven der Verkehrsteilnehmer.
Der Kreisverkehr an der Wemdinger Unterführung scheint dabei zum Knotenpunkt des Nördlinger Stadtverkehrs geworden zu sein. Selbst zur ruhigen Vormittagszeit stockt der Verkehr in alle Richtungen. Am Morgen und Abend stauen sich die vielen Autos und Lastwagen, die den Kreisverkehr durchqueren müssen, teils bis zur Augsburger Straße und auf der anderen Seite bis hin zur Bahnüberführung in die Nürnberger Straße.
Seitdem die Wemdinger Unterführung fertiggestellt ist, stockt der Verkehr am vorgelagerten Kreisel. Das habe jedoch nichts mit dem Verkehr aus dem Wemdinger Viertel zu tun, sagt der Sprecher der Stadt Nördlingen, Rudi Scherer. Vielmehr liege das an der Sperrung der sogenannten Ostspange, der Bundesstraße 25 zwischen der Ab- fahrt nach Nördlingen im Süden der Stadt und dem Gewerbegebiet Steinerner Mann-Ost. Dort wird gebaut, seit die Unterführung wieder frei ist. Der Fernverkehr werde weiträumig umgeleitet, doch wer aus dem näheren Umfeld an Nördlingen vorbei fahren möchte, habe keine andere Wahl als die, den Weg über den Kreisverkehr zu nehmen, erklärt Scherer.
Auch Stefan Greineder vom Staatlichen Bauamt ist das erhöhte Verkehrsaufkommen aufgefallen. Seitdem der Teilabschnitt der B25 bei Minderoffingen fertig sei – dort wurde ebenfalls gebaut –, würde „wesentlich mehr Verkehr“auf Nördlingen zukommen. Eine Änderung bei der Umleitung vorzunehmen, sei aber nicht geplant. „Das klingt vielleicht etwas hart, aber: Da muss man manchmal einfach durch“, sagt Greineder. Bei der Baustelle an der Ostspange sei man im Plan. Wenn alles gut gehe, könnte die Sanierung bereits in rund drei Wochen fertig sein. Bis dahin werde man genau schauen, wie sich die Situation in Nördlingen entwickelt.
Dass die Verkehrslage in Nördlingen angespannt ist, hat auch mit Baustellen innerhalb der Stadtmauer zu tun. Dort wird nach den Arbeiten in der Henkergasse und der Münzgasse seit Dienstag auch in der Drehergasse gearbeitet, weshalb die Straße gesperrt ist. Es dränge viel Anwohnerverkehr über den Wemdinger Kreisel in die Innenstadt, der sonst andere Zufahrten nutzen würde, sagt Scherer. Der Stadtsprecher würde es jedoch nicht als Fehler bezeichnen, die Drehergasse jetzt zu sperren. Die Bauarbeiten in der Münzgasse seien seit Jahren geplant gewesen, die neu verlegten Rohre müsse man ans bestehende System in der Drehergasse anschließen. Wenn die Straße wie geplant bis heute Abend wieder frei gegeben werden kann, werde sich die Lage am Kreisverkehr etwas entspannen, schätzt Scherer. Er gibt zu bedenken, dass es im vergangenen Jahr auch nicht viel besser gewesen sei. „Als die Unterführung dicht war, hat sich der Verkehr in der Nürnberger Straße teils bis zum TCW gestaut.“Wenn das Wetter weiterhin so gut sei, werde die Baustelle an der B25 vielleicht ja auch ein paar Tage früher fertig.