Auf Nördlingen kommen hohe Kosten zu
Werkausschuss Die Sanierung des Kanalnetzes mit den Stadtteilen geht in die Millionen
Nördlingen Auf die Stadt Nördlingen kommen in den nächsten Jahren hohe Ausgaben für die Sanierung des Kanalnetzes in der Kernstadt und den Stadtteilen zu. In einer Sitzung des Werkausschusses des Stadtrates erläuterte Diplom-Ingenieurin Claudia Müller vom Büro Steinbacher Consult aus Neusäß die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Beschaffenheit und der Bewertung der Kanalnetze in den Stadtteilen Baldingen, Grosselfingen, Dürrenzimmern, Löpsingen und Pfäfflingen, die in den Jahren 2016 und 2017 erfolgt ist. Die Stadt hatte das Büro damit beauftragt.
Gleichzeitig zeigte Müller auf, wie bei der sukzessiven Sanierung der Netze vorgegangen werden könnte. Bis zum Jahr 2021 sollen die übrigen Stadtteile und die Kernstadt untersucht werden.
Nach Angaben der Bauingenieurin verfügt das Nördlinger Stadtgebiet über ein Gesamtkanalnetz von 196 Kilometern, bestehend aus Mischwasser-, Schmutzwasser- und Regenwasserkanälen. Allein in der Kernstadt seien es 115 Kilometer. Sie nahm sich exemplarisch Dürrenzimmern heraus, um den Ausschussmitgliedern das Vorgehen bei „Zustandserfassung und -bewertung“im Einzelnen aufzuzeigen. Nach Kamerabefahrungen durch ein Fachunternehmen habe ihr Büro für den untersuchten Ort die Ergebnisse der Untersuchungen ausgewertet und den Zustand des Kanalsystems beurteilt. Verschiedene Bewertungskriterien seien dabei angewandt worden – von der Klasse 0 (kein Handlungsbedarf) bis Klasse 5 (umgehender Handlungsbedarf).
Bei der Sanierung kämen drei Verfahren in Frage: eine Reparatur (beispielsweise mithilfe von Kurzschläuchen), eine Renovierung mit sogenannten Inlinern oder eine komplette Erneuerung des Kanalnetzes. An Sanierungskosten nannte Müller allein für Dürrenzimmern knapp 120000 Euro brutto. Für Löpsingen müssten 399000 Euro veranschlagt werden, für Pfäfflingen knapp 500 000 Euro, für Baldingen 441000 Euro und für Grosselfingen 1,087 Millionen Euro. Für die restlichen Stadtteile und die Kernstadt gebe es noch keine Berechnungen.
Die Bauingenieurin empfahl die Sanierungsarbeiten je nach Dringlichkeit auszuführen. Welches Verfahren dabei angewandt werde, müsse die Stadt zu gegebener Zeit entscheiden.
Stadtkämmerer Bernhard Kugler gab schließlich noch einen kurzen Zwischenbericht zum Wirtschaftsplan 2018 der Stadtwerke und sprach bei den Ansätzen von einer „Punktlandung“, die zum Ende des Jahres zu erwarten sei. Recht zurückhaltend hätten die Stadtwerke bisher bei den Investitionen agiert. Lediglich zwölf Prozent (rund 550000 Euro) des Haushaltsansatzes habe man bisher getätigt.