Die Heilpflanze des Jahres: der Ingwer
Natur Die Knolle hat viele Wirkungen. Warum sie auch den Appetit anregt
Landkreis Ingwer ist ein beliebtes Gewürz der asiatischen Küche. Die Knolle verleiht Speisen eine feine Schärfe und fördert gleichzeitig die Gesundheit – das sieht der Naturheilverein Theophrastus so und hat den Ingwer zur Heilpflanze des Jahres 2018 gewählt, um auf die arzneiliche Wirkung hinzuweisen.
Laut einer Pressemitteilung der AOK Donauwörth werde der Inger bereits seit Jahrtausenden in seiner Heimat Asien medizinisch genutzt. Im Mittelalter habe die Knolle in Europa ebenfalls viele Anhänger gehabt: Die Benediktinerin Hildegard von Bingen und der Arzt Paracelsus sollen den Ingwer beispielsweise bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt haben.
Inzwischen bestätigten laut der AOK zahlreiche Studien die naturheilkundliche Wirkung. So fördere der Ingwer die Verdauung und beuge Völlegefühl nach dem Essen vor. Außerdem lindere die Pflanze Erbrechen und Übelkeit, was sich auch bei Reiseübelkeit bewähre. Ebenfalls helfe Ingwer bei Erkältungskrankheiten, Rückenschmerzen und Migräne. Bei Kopfschmerzen empfiehlt die AOK, die Stirn und den Nacken mit einer frisch geschnittenen Scheibe Ingwer einzureiben.
Für eine große Tasse Ingwertee werde laut Cornelia Zink, Ernährungsberaterin der AOK, eine walnussgroße Menge Ingwer geschält und in kleine Stücke geschnitten. Anschließend übergieße man den Ingwer mit heißem Wasser und lasse den Tee mindestens zehn Minuten ziehen. Eine Scheibe unbehandelte Zitrone und ein Löffel Honig verfeinern den Genuss, so die AOK. Der Tee wärme von innen und fördere, vor dem Essen getrunken, die Verdauung. Einige Stückchen kandierter Ingwer vor den Mahlzeiten könne vor allem bei älteren Menschen den Appetit anregen. Der Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass Ingwer zur botanischen Familie der Ingwergewächse gehört und mit anderen Gewürzen wie Kurkuma, Kardamom und Galgant verwandt ist. Die schilfartige Pflanze stamme aus tropischen Gegenden Asiens und sei eine ausdauernde Staude. Der Wurzelstock krieche horizontal am Boden und sei geweihartig verzweigt. Wertvolle Inhaltsstoffe seien unter anderem ätherisches Öl und die Scharfstoffe Gingerol und Shogaol. Das ätherische Öl befinde sich in Sekretzellen unter der Korkschicht. Daher solle Ingwer am besten nicht geschält sondern nur der Kork vorsichtig mit einem Löffel abgeschabt werden. Dennoch mahnt die AOK zur Vorsicht beim übermäßigen Konsum der Pflanze, denn nicht jeder vertrage große Mengen der scharfen Knolle. Im Zweifelsfall solle man besser Rücksprache mit dem Arzt halten.
ⓘ
Rezept-Tipp: Ingwer-Shots: Ein paar Stücke der Knolle werden in den Mixer gesteckt, mit einer halben Zitrone püriert und mit einem Schuss Honig versüßt.