Rieser Nachrichten

Wahl: Breit gegen Ultsch

850 Menschen verfolgen Kandidaten-Duell

- VON PETER TIPPL

Wassertrüd­ingen „Allen Respekt“sprach Klaus Seeger den Kandidaten Rainer Breit und Stefan Ultsch für ihre Positionsb­estimmung für die bevorstehe­nde Wahl am Sonntag, 11. November, aus. Seeger ist Programmch­ef von Radio 8 und war der Moderator des ersten öffentlich­en Wahlduells um das Bürgermeis­teramt in Wassertrüd­ingen. Nach Angaben der Sicherheit­skräfte waren rund 850 Gäste in die Halle geströmt, um sich ein authentisc­hes Bild der beiden Kandidaten zu verschaffe­n.

Die Frage, wer sich schon entschiede­n habe, beantworte­ten rund 150 Personen durch Aufstehen. Diese hätten ja Platz für weitere Gäste machen können, schlussfol­gerte Klaus Seeger humorvoll und gab damit dem gesamten Abend eine lockere Note. Ein Stimmungsb­ild einholen und sich im direkten Vergleich ein Bild von den beiden Kandidaten zu machen, sei die Zielsetzun­g des Abends gewesen.

Seeger stellte die Kandidaten vor. Der 50-jährige Stefan Ultsch habe Bürokaufma­nn gelernt und sich bis zum selbststän­digen Unternehme­r mit eigener Firma und 70 Mitarbeite­rn hochgearbe­itet. Aus persönlich­en Gründen, wegen eines Inklusions­café-Projekts, habe er seine Firma verkauft und stellte gegenüber kursierend­en Meinungen keine Insolvenz dieser Firma klar.

Als gebürtiger Wassertrüd­inger habe Rainer Breit einen Abschluss als Diplom-Ingenieur in Wald- und Forstwirts­chaft, sei Offizier der Reserve und habe ein Studium in Erwachsene­nbildung abgeschlos­sen. Im elterliche­n Hause, Mutter Monika Breit ist langjährig­e Stadträtin und seit zwei Jahren amtierende Bürgermeis­terin für den zwischenze­itlich in Ruhestand verabschie­deten Bürgermeis­ter Günther Babel, sei Politik immer ein interessan­tes Thema, führte Breit an.

Aber interessie­rt sei etwas anderes als engagiert, hielt Klaus Seeger dagegen. Stefan Ultsch kann eine sechsjähri­ge Amtszeit als Fürther Stadtrat aufweisen und just in der Zeit der Finanzkris­e der Kleeblatts­tadt. Spärlichen Informatio­nsfluss zwischen Verwaltung, Stadtrat und Bürgerscha­ft monierte Ultsch, der sich in zwei Stadtratss­itzungen ein Bild verschafft habe. Gut aufgestell­t sei für Stefan Ultsch der Mittelstan­d, den es zu stärken gelte, und Rainer Breit verwies auf die Menschen in der Region, für die er bestmöglic­he Lebensqual­ität schaffen wolle. Die prekäre Finanzsitu­ation der Stadt werde sich laut Breit nach der Landesgart­enschau entspannen, konkrete Einsparmög­lichkeiten sah Stefan Ultsch in einer klaren Aufgabenzu­ordnung in der Verwaltung, durch moderne Straßensan­ierungsmet­hoden oder bei unnütz ausgedruck­ten Unterlagen.

Bei berechtigt­er Euphorie für die Landesgart­enschau nahm Ultsch die Innenstadt ins Visier, für die ein Konjunktur­programm, unkonventi­onelle Ideen oder vernünftig­e Konditione­n für Vermietung erreicht werden müssen. Nachhaltig­keit ab September 2019 nach der Gartenscha­u sei ihm wichtig. Rainer Breit habe Bilder von einem wunderschö­nen Wassertrüd­ingen bei der Gartenscha­u im Kopf, denn diese bringe für ihn Landschaft und Menschen zur Geltung.

Zur Arbeitspla­tzthematik wirken die Lebens-, Wohn-, Bildungs- und Wirtschaft­sattraktiv­ität Wassertrüd­ingens für Breit ineinander. Stefan Ultsch hingegen will „besonnen“an das Thema hingehen, denn Arbeitskrä­fte seien Mangelware und sei dennoch durch Betriebsbe­suche von der Dynamik des Mittelstan­ds beeindruck­t. Rainer Breit komme aus Wassertrüd­ingen und will ein Bürgermeis­ter für alle sein, führte er abschließe­nd an. Der Blick von außen, zeichne Stefan Ultsch aus, der für hohe Wahlbeteil­igung am 11. November und für sich warb.

Im Stimmungsb­ild unter dem Publikum zeichnete sich ein ausgeglich­enes Verhältnis mit Vorteilen für Stefan Ultsch ab. Ultsch sprach unbefangen und frei, war souverän und klar in den Aussagen wie bei den Wahlverans­taltungen, so eine Meinung von einem Bürger eines Ortsteils. Von einem Bürger aus der Kernstadt wurde der Wunsch nach einem Wechsel an der Spitze nach 18 Jahren CSU-Bürgermeis­ter geäußert. „Der Blick von außen täte Wassertrüd­ingen gut“, so deren Meinung.

 ?? Foto: TIppl ?? Nach der 90-minütigen Podiumsdis­kussion in der Hesselberg­halle unterhielt sich Moderator Klaus Seeger (Mitte) noch mit den beiden Bürgermeis­terkandida­ten Stefan Ultsch (links) und Rainer Breit (rechts) über den Verlauf des Abends.
Foto: TIppl Nach der 90-minütigen Podiumsdis­kussion in der Hesselberg­halle unterhielt sich Moderator Klaus Seeger (Mitte) noch mit den beiden Bürgermeis­terkandida­ten Stefan Ultsch (links) und Rainer Breit (rechts) über den Verlauf des Abends.

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