Irritierender Baumschmuck
IVOM BÜCHERWURM redaktion@rieser-nachrichten.de
ch habe eine Macke: Einmal im Jahr streife ich leidenschaftlich gern durch die Weihnachtsabteilungen der Geschäfte – aber das muss unbedingt noch im Oktober sein, damit ich bis Weihnachten bewältigt habe, was ich da an neuen Trends für den Christbaum so alles gesehen habe.
In diesem Herbst habe ich meinen Trip durch die Weihnachtsabteile schon hinter mir, und praktischerweise war die Erinnerung an den Badesommer noch recht präsent: an all die aufgeblasenen Flamingos und Regenbogen-Einhörner, die samt Passagieren auf den Gewässern schwammen. Mit der zunehmenden Herbstkühle sind diese Gesellen nun geschrumpft und tummeln sich jetzt als Christbaumkugelersatz an den Zweiglein, die Kinderaugen zum Leuchten bringen sollen. Ausgesprochen irritierend fand ich allerdings die Möglichkeit, sich zerbrechliche Kaviardöschen und Goldbarren an den Weihnachtsbaum zu hängen.
Als ich dann aber die Option entdeckte, die edlen Häupter von berühmten Männern wie Mozart, Beethoven und Albert Einstein als Christbaumschmuck zu erwerben, stand mein Entschluss einmal mehr fest: Auch 2018 kommen an die Zweige meines Christbaums die mundgeblasenen Kugeln, die ich seit langer Zeit besitze. Und dazwischen die beiden alten Vöglein, die aus Omas Weihnachts-Erstausstattung bis heute überlebt haben.