Rieser Nachrichten

Sankt Martin zieht durch die Gemeinden

Auch dieses Jahr wird mit traditione­llen Laternenum­zügen gefeiert

- VON EMMA UDALY

Landkreis Die Geschichte des heiligen Sankt Martins bekommt heutzutage jedes Kind in der Schule beigebrach­t. Der damalige römische Soldat soll im Winter einen frierenden Bettler gesehen haben. Um ihm zu helfen, sei er von seinem Pferd gestiegen. Er zerschnitt seinen wärmenden Mantel in zwei Teile und überließ dem Bettler einen davon. Später hatte er sich taufen lassen und wurde sogar zum Bischof von Tours ernannt.

Ihm zu Ehren wird in katholisch­en und evangelisc­hen Gemeinden am 11. November der Martinstag gefeiert. In diesem Zeitraum finden oft Sankt-Martins-Umzüge statt. Dabei ziehen Kinder meist mit selbst gebastelte­n Laternen singend durch die Straßen.

Diese Tradition ist noch gar nicht so alt. Laut Heimatpfle­ger Herbert Dettweiler kam sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Rheinland nach Bayern.

Sich die Selbstlosi­gkeit Sankt Martins als Vorbild zu nehmen, das ist das Thema der diesjährig­en Andacht, die vor dem Beginn des Laternenum­zuges in der Nördlinger Sankt Georgskirc­he um 17 Uhr stattfinde­t.

Dieses Jahr wird dieser Umzug zum ersten Mal gemeinsam von allen fünf Kindergärt­en der Gemeinde organisier­t. Ebenfalls am Sonntag, 11. November, wird der Martinstag mit Umzug in der Klosterkir­che Mönchsdegg­ingen gefeiert, Beginn ist um 16.30 Uhr, in Lehmingen um 17 Uhr an der Sankt Martinskir­che. Einen Tag später am Montag, 12. November, startet in Grosselfin­gen um 17 Uhr ein Umzug in der Peter und Paul Kirche.

Zwar sind die Umzüge vor allem bei Kindern beliebt, doch auch Senioren feiern den Tag. So zogen am Mittwoch, 7. November, die Kinder des Kindergart­ens Sankt Michael durch das Altenheim Sankt Vinzenz.

Der „Nussmärtel“brachte allen Bewohnern, aber auch den Kindern und Ehrenamtli­chen des Katholisch­en Frauenbund­es eine Kleinigkei­t.

Der evangelisc­he Pfarrer Philipp Beyhl meint, jeder könne sich an Sankt Martins Selbstlosi­gkeit ein Vorbild nehmen. Wenn die Menschen mehr zusammenar­beiten würden, könnte das die Gemeinscha­ft im Ries verstärken.

 ?? Foto: Tatjana Petri ?? Der „Nussmärtel“besucht nicht nur Kinder, sondern auch die Senioren, wie hier im Altenheim Sankt Vinzenz.
Foto: Tatjana Petri Der „Nussmärtel“besucht nicht nur Kinder, sondern auch die Senioren, wie hier im Altenheim Sankt Vinzenz.

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