Der FCA ist nur 84 Minuten lang ein Spitzenteam
Gegen Hoffenheim kassiert die Mannschaft von Manuel Baum wieder ein Gegentor kurz vor Schluss. In dieser Saison hat der Klub so schon sieben Punkte verschenkt. Gouweleeuw kritisiert die Chancenverwertung
Beim FC Augsburg gibt es in dieser Saison eine unerfreuliche Konstante: Geht die Partie dem Ende entgegen, klingelt es oft im Kasten des FCA. Das war am Samstag beim Gastspiel bei der TSG Hoffenheim auch so. Bis zur 84. Minute stand es durch die Treffer von Kramaric und Finnbogason 1:1, als Adam Szalai auf den Kasten von Andreas Luthe abzog. Der Keeper wehrte den Schuss noch ab – beim Nachpraller war der kurz zuvor eingewechselte Reiss Nelson (siehe
aber zur Stelle und schob zum Siegtor für die TSG ein. Wieder mal hatte die Mannschaft von Manuel Baum das Spiel kurz vor Ende aus der Hand gegeben – zum sichtlichen Ärger ihres Trainers.
Baum selbst sagte auf der Pressekonferenz nach der Partie, „richtig angefressen“zu sein. „Wir hätten einen Punkt hier mitnehmen können. Mit einer Niederlage nach Hause zu fahren, ist für uns im Moment katastrophal.“Chancen für ein besseres Ergebnis hätte es genug gegeben: Ja-Cheol Koo hatte zum Ende der ersten Halbzeit gleich zwei beste Chancen, Alfred Finnbogason traf kurz vor dem zweiten Gegentor den Pfosten. Dass es nun schon wieder kurz vor Ende im FCA-Kasten einschlug, ist symptomatisch für die Saison. Mit späten Gegentoren brachte sich der FCA in dieser Spielzeit schon um sieben Punkte. Die Übersicht:
In führte der FCA mit 1:0. Durch Gegentore in Minute 87 und 90 endete die Partie noch 1:2.
Gegen den stand es kurz vor Schluss 3:3, als Alcácer in der Nachspielzeit noch traf.
Gegen fällt das 2:2 zwei Minuten vor Ende.
In wird kurz vor Schluss aus einem 1:1 noch ein 1:2.
traf der FCA auch selbst mitunter in den Schlussminuten, rettete so zum Beispiel gegen den FC Bayern einen Punkt. Würde die Defensive zum Ende hin nichts mehr zulassen, hätte der FCA statt 13 nun 20 Punkte auf dem Konto – so viel wie der FC Bayern auf Platz drei. Manager Stefan Reuter betonte, sich nicht mit solchen Rechnereien aufzuhalten, gab aber auch zu: „Wir haben extrem viel Punkte liegen lassen und könnten sicher ganz anders dastehen.“
Was besser werden muss? Laut Manuel Baum zwei Dinge: „Wir unsere Konter besser ausspielen. Aber es reicht auch nicht, nur 88 Minuten gut zu verteidigen. Bei dieser Qualität in der Bundesliga reicht dem Gegner eine Chance.“Baum betonte: „Ich bin kein Freund davon, in eine Opferrolle zu verfallen. Nur wir sind schuld.“
Abwehrchef Jeffrey Gouweleeuw sieht das Problem für die Niederlage in Sinsheim vor allem in der Offensive. „Wir haben schon so viele Punkte liegen lassen, das ist bitter. Aber wir brauchen einfach zu viele Chancen. Vor dem ersten Gegentor hatten wir gleich zweimal die ChanZwar ce auf ein Tor. Wenn du eine davon verwertest, sieht es anders aus.“Stattdessen nutzte die TSG aus, dass die attackierende Augsburger Mannschaft weit aufgerückt war. Joelinton zeigte sich im Zweikampf gegen Hinteregger cleverer und legte auf Kramaric ab, der zur Führung verwertete. Bei Gouweleeuw kamen Erinnerungen an das Spiel gegen Nürnberg vor einer Woche auf. „Wenn wir da konsequent sind, führen wir 2:0, dann kommen die nicht wieder. Wir müssen das besser machen und uns selbst belohnen.“Zeit, die Fehler im Training abzumüssen stellen, haben Baum und seine Spieler erst einmal reichlich: Wegen der Länderspielpause steht das nächste Ligaspiel erst am Samstag, 24. November, gegen Frankfurt an.