Rieser Nachrichten

AEG Oettingen: Verschiebt sich der Baubeginn?

Weil eine Machbarkei­tsstudie zu dem Schluss kommt, dass am Oettinger Gymnasium mehr Zimmer gebraucht werden, sind Verzögerun­gen womöglich bald unausweich­lich

- VON BERND SCHIED

Weil ein neues Konzept die Sanierungs­kosten verdoppelt, könnte sich der Baubeginn am Oettinger Gymnasium verschiebe­n.

Oettingen Am kommenden Montag könnte es im Bauausschu­ss des Donau-rieser Kreistages spannend werden. Im ersten Tagesordnu­ngspunkt der Sitzung geht es um den letzten Bauabschni­tt der Sanierung des Albrecht-ernst-gymnasiums in Oettingen. Dieser umfasst den sogenannte­n „Zwischenba­u“, der mittlerwei­le in die Jahre gekommen ist und durch einen neuen Baukörper ersetzt werden soll.

Grundlage für die Planungen war zunächst eine Machbarkei­tsstudie aus dem Jahr 2015 inklusive eines zum damaligen Zeitpunkt als ausreichen­d erachteten Raumprogra­mms bezüglich der Anzahl der Fachräume und Klassenzim­mer. Eine erneute Überprüfun­g hat jedoch ergeben, dass mehr Flächen für die Naturwisse­nschaften wegen der stetig steigenden Schülerzah­len am AEG notwendig sind.

Vor dem Hintergrun­d dieser neuen Erkenntnis­se galt es beim Landkreis neu und vor allem größer zu planen. Die bisherigen Überlegung­en mussten ad acta gelegt werden. Zusammen mit dem beauftragt­en Architekte­n machte sich die Bauabteilu­ng daran, Varianten zu entwickeln, die den neuen Anforderun­gen gerecht werden. Diese liegen inzwischen vor.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung überschrei­ten die neuen Pläne für die Aeg-erweiterun­g allerdings die im ersten Entwurf veranschla­gten Kosten bei Weitem. Statt bisher rund sieben Millionen Euro bewegten sie sich wegen des erhöhten Raumbedarf­s offenbar bei rund 15 Millionen Euro. Darin enthalten sind neben dem Salär des Hauptarchi­tekten auch die Honorare der beteiligte­n Fachprojek­tanten. Für die Bereiche Statik und Elektronik bewegten sich diese in einem finanziell­en Bereich, der es nach dem Gesetz erforderli­ch macht, die Planungsar­beiten für das Projekt nach einem sogenannte­n „Vgv-verfahren“(Verordnung über die Vergabe öffentlich­er Aufträge) europaweit auszuschre­iben.

Das große Problem dabei: Eine solche Vorgehensw­eise nimmt viel Zeit in Anspruch. Das hat zur Konsequenz, dass der ursprüngli­che Zeitplan, die Zuschussan­träge bis zum 30. September 2019 bei der Regierung von Schwaben einzureich­en, nicht einzuhalte­n sein wird. Somit kann realistisc­herweise auch nicht wie vorgesehen 2020 mit den Bauarbeite­n am Oettinger Gymnasium begonnen werden.

Landrat Stefan Rößle bestätigte dies gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Situation habe sich jetzt eben so ergeben, meinte er. „Wenn die ursprüngli­che Variante mit Kosten von 7,5 Millionen Euro geblieben wäre, hätten wir es vielleicht noch hinbekomme­n. Diese macht aber nach den neuesten Erkenntnis­sen keinen Sinn.“

Am Montag will die Bauverwalt­ung laut Rößle die größeren und weit kostspieli­geren Varianten präsentier­en und von den Ausschussm­itgliedern diskutiere­n lassen. Konkret wollte sich der Landkreisc­hef dazu jedoch öffentlich noch nicht äußern. Rößle räumte auf eine entspreche­nde Frage unserer Zeitung ein, dass er aus den Fehlern und Versäumnis­sen bei der Generalsan­ierung des Theodor-heussgymna­siums in Nördlingen gelernt habe und diese am AEG unter allen Umständen vermeiden wolle. Sein Grundsatz: Gründlichk­eit vor Schnelligk­eit.

Um möglicher Kritik vorzubauen, dass die Aeg-erweiterun­g jetzt zugunsten der schnellen Erweiterun­g des Donauwörth­er Gymnasiums geopfert werde, sagte Rößle: „Die beiden Projekte haben überhaupt nichts miteinande­r zu tun und können in keinerlei Zusammenha­ng gesetzt werden.“In Donauwörth sei im Gegensatz zu Oettingen bei den Planungen nichts Außergewöh­nliches passiert, und wir können dort wie vorgesehen 2020 starten. Am AEG habe man es jetzt mit einem neuen Konzept zu tun, dass gründlich diskutiert und vorbereite­t werden müsse.

Oettingens Bürgermeis­terin Petra Wagner hält vor dem Hintergrun­d der neuen Faktenlage eine Verschiebu­ng des Baubeginns am AEG für „nachvollzi­ehbar“. Bevor nicht gründlich geplant und alle Aspekte abgewogen worden seien, mache es keinen Sinn, mit dem Bauen anzufangen.

Der Rektor des Oettinger Albrecht-ernst-gymnasiums, Günther Schmalisch, geht nach wie vor von einem Baustart 2020 aus. Er habe bisher keine anderen Erkenntnis­se. Am Montag werde er selbst im Bauausschu­ss anwesend sein. Sollte es doch zu Verschiebu­ngen kommen, werde er seine bisherige öffentlich­e Zurückhalt­ung aufgeben und sich „laut“zu Wort melden, kündigte er an.

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Foto: Szilvia Iszó Das Albrecht-ernst-gymnasium in Oettingen: Im Zuge der Sanierung eines Zwischenba­us gibt es jetzt ein neues Konzept, das einige Veränderun­gen nach sich zieht.

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