Häkeln ist nicht nur bei Omas beliebt
Porträt Die Reimlingerin Katharina Spreng hat ein Buch über ihr Hobby geschrieben
„Fernab von gehäkelten Überzügen für Toilettenpapierrollen oder Omas filigranen Wollvorhängen von früher gibt es so viele andere schöne Sachen, die man aus ein bisschen Wolle, einer Häkelnadel und etwas Füllwatte herstellen kann.“So verteidigt Katharina Spreng ihr Hobby in dem Vorwort ihres Buches „Einmal um die Welt“: die 24-Jährige häkelt. Die aus Reimlingen stammende junge Frau stellt darin zwölf selbstentworfene Häkeltiere aus unterschiedlichen Kontinenten vor und gibt eine genaue Anleitung, wie diese selbst gehäkelt werden können.
Handarbeit sei in ihrer Familie immer ein großes Thema gewesen, erzählt sie. Man habe ihr unter anderem auch Nähen und Stricken beigebracht. Häkeln hat ihr am besten gefallen. „Dabei gibt es einfach nicht so viele Maschen, die ich verlieren kann“, sagt sie. In ihrer Jugend häkelte sie lange nicht. Vor vier Jahren kaufte sie sich für den Urlaub ein Häkelheft. Anschließend ging sie dem Hobby regelmäßig nach. Am liebsten macht sie Tiere und Schlüsselanhänger. 2016 gründete sie dann „Maschenmädle“. Unter diesen Namen verkauft sie ihre selbst gehäkelten Produkte auf Anfrage oder über Etsy, einer Internetseite, auf der handgemachte Waren angeboten werden.
Aufgewachsen ist Katharina Spreng in Reimlingen und machte in der Realschule Maria Stern ihren Abschluss. Danach absolvierte sie eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen Assistentin. Jahre später folgte die zweite Ausbildung zur Foto- und medientechnischen Assistentin. Zur Zeit lebt sie in Marburg und betreibt das Häkeln und Fotografieren nebenberuflich. Außerdem arbeitet sie in Teilzeit in einer Apotheke. „Maschenmädle als meinen Vollzeitberuf zu betreiben, wäre natürlich mein Wunsch. Aber bis dahin sind das meine drei Standbeine“, erzählt sie.
Für die Abschlussarbeit ihrer zweiten Ausbildung bekam sie die Aufgabe, ein Buch zu erstellen. Also verband sie die Projektarbeit mit ihrem Hobby. Nach längerer Überlegung, wie sie das Buch am besten veröffentlichen könnte, entschied sich Katharina Spreng dafür, es selbst zu verlegen. „Das Buch war zu diesem Zeitpunkt schon fertig. Ich wollte einfach, dass es so bleibt, wie es ist“, erklärt sie. Das brachte natürlich viel Arbeit mit sich und Katharina hatte in diesem Bereich keinerlei Erfahrung, weshalb sie erst einmal recherchieren musste, wie ein Eigenverlag funktioniert.
Die Tiere werden nicht in einem Stück gehäkelt. Das Buch erklärt, wie die Bestandteile angefertigt und zusammengefügt werden. „Die Tiere bestehen alle aus Grundformen“, sagt sie. „Als blutiger Anfänger tut man sich vielleicht anfangs etwas schwer, aber das ist alles Übungssache.“
Das Buch kann im Nördlinger Laden Woll-Lust und auf dem Reimlinger Weihnachtsmarkt gekauft werden. Bestellbar ist es auch über ihre Website maschenmaedle.com.