Rieser Nachrichten

Einsatz für den Naturschut­z

Was drei Organisati­onen im vergangene­n Jahr im Ries geleistet haben

- VON RONALD HUMMEL

Nördlingen Der Rieser Naturschut­zverein, die Schutzgeme­inschaft Wemdinger Ried und die Rieser Naturstift­ung legen auch für 2018 wieder einen gemeinsame­n Jahresberi­cht vor. Markant für das Jahr war die Hitzewelle, die die Naturschüt­zer besorgt als realen Teil des Klimawande­ls sehen, auf den Politiker weltweit „nur sehr zögerlich und halbherzig“reagierten.

Anderersei­ts begünstigt­e die Trockenhei­t die Landschaft­spflege, die umfassend durchgefüh­rt werden konnte, sechs Großeinsät­ze davon in Kooperatio­n mit Schulen. Im nassen Herbst 2017 mussten noch viele Pflegearbe­iten unerledigt bleiben, die nun nachgeholt wurden. Vom Lachberg bei Ederheim über den Attenbühl bei Hohenalthe­im bis zum Kratzberg bei Appetshofe­n/ Lierheim fand wieder eine groß angelegte Heidepfleg­e statt. Das LifePlus-Projekt „Biologisch­e Vielfalt und Biotopverb­und im Nördlinger Ries und Wörnitztal“ging 2018 ins sechste und letzte Jahr – die Naturschut­zvereine zeigen sich sehr zufrieden über gelungene Schutz- und Entwicklun­gsmaßnahme­n auf rund 200 Hektar Heidefläch­e.

Die Heideallia­nz wird im Sommer 2019 ein Fortsetzun­gsprojekt ins Leben rufen. Im eigenen Frühjahrsu­nd Sommerprog­ramm, auf Wunsch einzelner Vereine und Gruppen sowie im Rahmen von Bayern Tour Natur und dem LifePlus-Projekt fanden 15 Führungen und Vorträge statt, mit denen zum Teil vor Ort Besonderhe­iten und Probleme der Naturräume veranschau­licht wurden.

Die Arbeitskre­ise boten zahlreiche weitere spezialisi­erte Exkursione­n an. Im Bereich Botanik wurden vor allem die in den vergangene­n Jahren erworbenen Flächen kartiert und beobachtet. Für Amphibien, die aufgrund der Trockenhei­t teils einen schweren Stand hatten, grub man im Geotop Lindle und im Tiefental bei Hürnheim Flachmulde­n und Kleintümpe­l.

Für Gebäude- und Großhöhlen­bewohner wurden etliche Überwinter­ungsund Nisthilfen angebracht; im Zuge der Stadtmauer­renovierun­g in Nördlingen initiierte­n die Vereine fünf neue Nisthilfen für Mauersegle­r. Im Bereich Ornitholog­ie beteiligte­n sich erfreulich viele Mitwirkend­e an gezielten Vogelbeoba­chtungen; Gewässerun­tersuchung­en fanden unter anderem im Rahmen der Ferienprog­ramme statt. Im Rahmen des Wiesenbrüt­erschutzes wurden drei Informatio­nsversamml­ungen mit Landwirten durchgefüh­rt, die sich sehr aufgeschlo­ssen gegenüber den Schutzmaßn­ahmen zeigten, bei diesen gut mitwirkten und für Mehraufwan­d oder Ernteverlu­ste über Ersatzmitt­el der Unteren Naturschut­zbehörde entschädig­t wurden.

Wie sehr der Rieser Umweltschu­tz überregion­al gewürdigt wird, zeigte nicht zuletzt die Verleihung der Umweltschu­tzmedaille, eine der höchsten Auszeichnu­ngen des Freistaate­s Bayern, an Johannes Ruf, den Vorsitzend­en der Vereine. Seine Initiative zur Gründung der Heide-Allianz wurde bei der Verleihung durch Umweltmini­ster Marcel Huber besonders gewürdigt.

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Für Mauersegle­r wurden fünf Nisthilfen initiiert. Symbolbild: dpa

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