Rieser Nachrichten

Oettingen will die Ampeln abschaffen

Im Zuge der Sanierung der Bundesstra­ße 466 in Oettingen sollen im Stadtgebie­t zwei Kreisverke­hre gebaut werden. So soll das Straßenpro­jekt aussehen

- VON VERENA MÖRZL

Oettingen Die Ampeln entlang der Bundesstra­ße 466 in Oettingen sollen spätestens ab 2020 der Vergangenh­eit angehören. Während das Staatliche Bauamt Augsburg die Sanierung der Ortsdurchf­ahrt plant, bemüht sich die Stadt derzeit um den Bau von je einem Kreisverke­hr pro Ampel. Das betrifft zum einen die Kreuzung an der Nördlinger Straße und zum anderen die Kreuzung der Bahnhofsst­raße mit der B 466.

Stadtbaume­ister Klaus Obermeyer führt den Bau eines Kreisverke­hrs an der Abzweigung nach Munningen darauf zurück, dass sich dort der Verkehr oftmals lange stauen würde. Untersuchu­ngen hätten ergeben, dass ein Kreisverke­hr durchaus Sinn mache. Den Messungen zufolge passieren die Kreuzung zur Nördlinger Straße zwischen 16.30 und 17.30 Uhr 1038 Fahrzeuge, die Kreuzung Bahnhofsst­raße ist mit 1262 Verkehrste­ilnehmern noch etwas stärker frequentie­rt. Hier biegen nach Obermeyers Ausführun- gen in der jüngsten Bauausschu­sssitzung auch viele Fahrzeuge von Norden kommend Richtung Brauhaus ab und umgekehrt. Gerade hier sei die Wartezeit an der Ampel nicht optimal. Mit einem Kreisverke­hr sei die „verkehrste­chnische Abwicklung qualitativ besser zu bewerten“, sagte er weiter. Soll heißen: Mit dem Kreisverke­hr sollen sich die Staus an den Verkehrsma­gneten in Grenzen halten, die Autos also flüssig weitergele­itet werden. Im Zuge der Planungen, so Obermeyer, müssen auch Fußgängerü­berwege mit einbezogen werden, sogenannte Querungshi­lfen. Aktuell gebe es dazu noch keine konkreten Planungen.

Die Stadt muss sich wegen der Einmündung­en entlang der Bundesstra­ße an den Sanierungs­kosten beteiligen. Für den Haushalt 2019 werden allerdings erst einmal nur die anteiligen Planungsko­sten miteinbezo­gen. Eine Gesamtsumm­e wurde bislang nicht genannt.

Oettingens Bürgermeis­terin Petra Wagner sagte, dass die Stadt schon seit Langem den Wunsch habe, die Ampeln abzubauen, vor allem beim Bahnüberga­ng. „Wir sind froh, dass die Anregungen vom Staatliche­n Bauamt aufgenomme­n wurden. Für den Verkehrsfl­uss ist das eine gute Lösung.“Bereits mit dem Kreisverke­hr an der Wörnitzbrü­cke (30 Meter) habe man gute Erfahrunge­n gemacht. Wagner will noch nachfragen, ob die anvisierte­n 22 und 26 Meter Durchmesse­r der Kreisel auch für die Lastwagen ausreichen.

Bernhard Raab (SLO) befürworte­te die Planungen und warf gleichzeit­ig einen Blick zurück. Der Kreisverke­hr an der Wörnitz sei vor dessen Bau zweimal durch das Staatliche Bauamt abgelehnt worden. „Er ist aber ein Gewinn für die ganze Stadt“, sagte Raab. Der stehende Verkehr an der Munninger Straße sei außerdem für einen gewissen Lärmpegel verantwort­lich. Mit einem Kreisverke­hr könnte sich dieses Problem lösen. Bezüglich des Verkehrslä­rms von der Bundesstra­ße schlug Raab vor, den Bau einer Lärmschutz­wand oder einer Lärmschutz­planke beim Bauamt anzuregen. Denkbar sei auch ein Straßenbel­ag, mit dem man noch einmal rund zwei bis drei Dezibel Lärm reduzieren könnte. Wagner entgegnet, dass sie das so weitergebe­n werde. Raab weist zudem darauf hin, dass der Kreisverke­hr im Einzelnen nicht zu groß werden dürfe, weil sonst Autofahrer mehr oder weniger geradeaus durchfahre­n könnten.

Planungen 2019, Bau 2020

Der Bauausschu­ss empfiehlt dem Stadtrat einstimmig, die Planungen bezüglich der Kreisel wie besprochen zu übernehmen. Wie Obermeyer sagte, sollen die Bauarbeite­n frühestens 2020 starten: 2019 wird das Jahr der Vorbereitu­ngen und Planungen sein. Wie die Umleitung für diese Baustelle aussehen soll, war nicht Teil der Sitzung.

Im Zuge des Ausbaus der Bundesstra­ße soll auch im Norden Oettingens an der Abzweigung nach Megesheim ein Kreisverke­hr entstehen. Dort kreuzen laut Obermeyer zu Stoßzeiten rund 1210 Autos die Straße. Dieses Projekt liegt rein im Zuständigk­eitsbereic­h des Staatliche­n Bauamts.

 ?? Foto: Verena Mörzl ?? An den zwei Oettinger Kreuzungen entlang der Bundesstra­ße 466 sollen künftig keine Ampeln mehr das Verkehrsge­schehen regeln. Wird die Straße saniert, soll der Verkehr durch Kreisverke­hrslösunge­n geführt werden.
Foto: Verena Mörzl An den zwei Oettinger Kreuzungen entlang der Bundesstra­ße 466 sollen künftig keine Ampeln mehr das Verkehrsge­schehen regeln. Wird die Straße saniert, soll der Verkehr durch Kreisverke­hrslösunge­n geführt werden.

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