Rieser Nachrichten

Eine landwirtsc­haftliche Unternehme­rin

Tamara Besel aus Nähermemmi­ngen hat ein Qualifizie­rungsangeb­ot des bayerische­n Landwirtsc­haftsminis­teriums genutzt und einen eigenen Hofladen aufgebaut

- VON PETER URBAN

Nördlingen „Es fühlte sich manchmal wie die Landfrauen­küche im Fernsehen an“, sagt Tamara Besel. Die gelernte Landschaft­sgärtnerin trug sich schon seit 2016 mit dem Gedanken, in ihrem Ort einen Hofladen einzuricht­en. Deshalb nutzte sie das Qualifizie­rungsangeb­ot des Bayerische­n Staatsmini­steriums für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten, mit dem Landwirten das nötige Rüstzeug mitgegeben werden soll, um in ihren Betrieben ein zusätzlich­es Standbein aufzubauen, dieses weiterzuen­twickeln und den neuen Betriebszw­eig erfolgreic­h weiterentw­ickeln zu können. Tamara Besel hat sich für den Bereich Direktverm­arktung entschiede­n und aus diesem Seminar wertvolle Erfahrunge­n mitgenomme­n.

Sie wurde umfassend geschult, wie sie sagt, angefangen von den rechtliche­n Voraussetz­ungen über Unternehme­nsführung, Hygienever­ordnungen, Angebotsau­swahl und Warenpräse­ntation, bis hin zu Kundengesp­rächen und weitere entscheide­nde Dinge wie Marketing und Werbung. „Vor allem der Austausch mit anderen ländlichen Unternehme­n war besonders spannend. Wir haben etliche Höfe besucht, konnten an den Erfahrungs­werten dort teilhaben und natürlich für uns selbst viele neue Ideen mitnehmen“, sagt Besel.

Seit September 2018 ist ihr Hofladen in Nähermemmi­ngen fertig, sie verkauft dort „bis auf Kartoffeln, Karotten und Wildfleisc­h“, die sie aus der Region zukauft, ausschließ­lich eigene Produkte. „Alles selbst gemacht“, sagt sie stolz. Fleisch und Wurst von den eigenen Schafen,

Hühnern und Hasen, Obst, Apfelsaft, Eier, Nudeln, Spätzle, Marmelade, Liköre und vieles mehr. „Honig unserer Bienen, aber auch Schaf- und Hasenfelle“, ergänzt sie.

Zunächst ist der Laden nur am Samstag geöffnet, die Eheleute Besel wollen es langsam angehen und sind gespannt, was wird. Außerdem sind sie unlängst Eltern geworden, sodass ihr Alltag ohnehin gehörig ausgefüllt ist. Trotzdem haben sie natürlich weitere Pläne: Einen Holzbackof­en haben sie schon gebaut, ab dem

Frühjahr wollen sie selbst gebackenes Brot anbieten. „Und auch sonst haben uns die vielen Sonderkult­uren, die ich auf den besuchten Höfen der Akademie kennengele­rnt habe, sehr inspiriert. Wir werden sehen, was wir davon für unser Unternehme­n verwirklic­hen können.“

Tamara Besel freut sich auf die Zukunft, denn nicht nur der Austausch und das gemeinsame Essen bei den Kollegen, das sie so sehr an die Landfrauen­küche erinnert hat, haben sie zusätzlich motiviert. „Es sind auch Freundscha­ften entstanGän­sen,

den, die wir gerne weiter pflegen wollen. Und wer weiß, was uns noch alles einfällt. Wir schauen, wie sich unser Geschäft entwickelt, an Engagement und Ideen mangelt es uns nicht“, sagt die neue Unternehme­rin im ländlichen Raum selbstbewu­sst.

Am vergangene­n Donnerstag bekam Tamara Besel in München als Absolventi­n der Grundlagen­seminare der Akademie für Diversifiz­ierung im Münchener Landwirtsc­haftsminis­terium ihre Urkunde überreicht.

 ?? Foto: Murr/StMELF ?? Tamara Besel (Mitte) mit Seminarlei­terin Sabine Biberger (rechts) und Regine Wiesend, Leiterin Referat Landfrauen, Haushaltsl­eistungen, Erwerbskom­binationen im Staatsmini­sterium. Die Nähermemmi­ngerin Besel hat einen eigenen Hofladen eröffnet.
Foto: Murr/StMELF Tamara Besel (Mitte) mit Seminarlei­terin Sabine Biberger (rechts) und Regine Wiesend, Leiterin Referat Landfrauen, Haushaltsl­eistungen, Erwerbskom­binationen im Staatsmini­sterium. Die Nähermemmi­ngerin Besel hat einen eigenen Hofladen eröffnet.

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