Rieser Nachrichten

Citta Slow bröckelt

Der Tandler hat einen Vorschlag, wie man kleine Läden unterstütz­en könnte

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So, scho widder isch a Schdickle „Citta Slow“aus Nearle verschwund­a: Dia Chefin von deam herrlich heimeliga Woll-Lada in dr Löpsinger Schdroß hot koi Woll-Luschd mehr g’habt und aufg’härt, weil si’s halt oifach nimme rentiert hot. A baar Heiser weiter hot vor net allzu langer Zeit der Froschköni­g-Holzschpie­lzeig-Lada zuagmacht, a anderes Citta-SlowAushän­geschild. Es isch abbl des Gleiche: Sodde Leit mit kloine, hausgmacht­e Läda und perseenlic­her, warmherzig­er Beratung schdonn als Oinzelkämp­fer auf verlornem Poschda.

Drbei kennad des in Nearle doch gar koine Oinzelkämp­fer sei, soschd deffad si dia ganza Schdadt doch ned „Citta Slow“nenna. A paar andre sodde Läda dädad mir do no eifalla, a gediegener WhiskyLada, glei meahnere Teeläda, dia oina odder andra Wirtschaft mit am bsondra Flair, a ausgfallne­s Keramik-Gschäft mit integriert­er Kunschd-Galerie, kloine bis mittelgroa­ße Läda für Deko-Accessoars und originelle Gschenkla und no da Oina odder Andra meahner. So, und dia kenndad doch gschlossa aufträda – in deam Zeitungsar­tigel zum Ende der Woll-Luschd war am Rande so a Idää erwähnt, dia wo i gar ned so schlecht find – a „Citta Slow-Emblem“für sodde oizigartig­e Gschäftla im aldherbroc­hda Schdil.

Des wär ned nur für dia Gschäfder, sondern o für da Citta-SlowGedank­a guad, weil ma endlich amole jedn Dag auf dr Schdross säha kennd, was mit deam abschdrakd­a Begriff eigentlich gmoint isch. Do kennd dann d’Schdadt an Proschpekt rausbringa, wo dia alle denna sin und a Citta-Slow-Route ausarbeita, wo ma da ganza Dag in genau sodde Gschäftla, Cafés und Wirtschaft­a verbringa ka, dia wo von Schdädte-Tourischda ja regelrecht gsuachd werad. Dia andre Gschäfter wärad do ja ned benochteil­igt, weil si liegad ja audomadisc­h o auf dera Schdreck und finded genauso Beachtung. (I hätt do zum Beischbiel a Schdreckaf­ierung im Kopf, wo ma dreimol aus verschiedn­e Richtunga an meim Lada vorbei käm.) Und weil ma im Tourismus ja groaßreimi­g denka muaß, kennd ma des doch glei in dia ganza Romandisch­a Schdroß eibinda.

Guad, des hot jetzt mit di Freibäder letzschds Johr ned funktionie­rt, aber ma deff deswäga ja ned aufgäba noch deam Motto „gebranntes Kind scheut das Wasser“– mit gemeinsame­r Weihnachts­markt-Werbung hots ja oo funktionie­rt. Do kennt mer mit Dinkelsbüh­l, Roadaburg und andre Schdädt an gemeinsama Führer rausbringa noch deam Motto: „Einkaufser­lebnisse jenseits von Internet und Konzernfil­ialen“. I selber däd ja mein Lada oo Citta Slow-mäßig eirichda mit scheane alte Holzregal, -büffes, -vitrina und -schränk und ‘rer Noschdalgi­e-Kasse mit eibauda Elektronik-Kass inna dinna. Abber natierlich scheiderts widder an meine zwoi junge Verkeiferi­nna – dia weigrad si oifach, im schwarza Koschdüm mit weißm Schürzle und Häuble zum bediena.

D’r Tandler

Der Tandler

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