Da hilft nur ein Rehragout
Die Frage, wie denn die Welt zu retten wäre, hat einen großen Platz eingenommen in unserer Wochenendausgabe. Das war auch gut so. Erstens, weil die Frage sehr berechtigt ist. Zweitens, weil unsere Kolleginnen schonungslos ehrlich nach Antworten suchten. Und drittens, weil gerade dieses NassKalt-Wetter-Wochenende ausreichend Zeit geboten hat, um sich ein paar Gedanken zu machen.
Die Alternative war, sich noch schnell den neuen Roman „Serotonin“von Michel Houellebecq zu besorgen. Bei dem ebenso umstrittenen wie genialen französischen Autor geht es im weitesten Sinne auch darum, wie denn die Welt im Allgemeinen und seine ganz persönliche Welt im Besonderen zu retten wären. Wer ihn ein bisschen kennt, weiß allerdings vorher schon, dass er zwar interessante, aber kaum befriedigende und obendrein ziemlich niederschmetternde Antworten bekommen wird.
Da hilft dann nur noch ein kulinarisches Kontrastprogramm – zum Beispiel der „Rote-Bete-Himbeer-Shot“der Münchner Suppenköchin Sonja Riker. Die Suppe (Rote Bete, Zwiebel, Ingwer, Gemüsebrühe kochen und verquirlen) wird mit Himbeermark aufgepeppt und mit Vanille-Sahne und Dill dekoriert. Es ist eine echte Gute-Laune-Speise. Und die ÖkoBilanz wäre wohl auch o.k. gewesen, hätte es nicht zum Hauptgang noch ein Rehragout gegeben. Doch es musste sein. Anders wäre der Houellebecq komplett unverdaulich gewesen.