Rieser Nachrichten

„Das Positive bleibt hängen …“

Im ersten von zwei deutschen Weltcups zeigen die Gastgeber durchwachs­ene Leistungen. In Ruhpolding kehrt nächste Woche Laura Dahlmeier zurück ins Team

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Oberhof Für Deutschlan­ds BiathlonMä­nner war es ein Warnschuss im strömenden Regen, die Skijägerin­nen kämpften sich in Oberhof von ganz unten bis fast nach ganz oben. Die Frauen-Staffel ohne DoppelOlym­piasiegeri­n Laura Dahlmeier wurde nach einem historisch schwachen Weltcup-Auftakt am FinalSonnt­ag nur von Russland geschlagen. Das in Bestbesetz­ung laufende Männer-Quartett dagegen kam nach starkem Beginn beim Sieg der Russen nur auf Rang acht.

„Auf alle Fälle bleibt mal das Positive hängen, dass wir sehr, sehr ordentlich­e Wettkämpfe gemacht haben in den Einzelkonk­urrenzen. Auch mit einer Rehabilita­tion der Damen“, sagte Bundestrai­ner Mark Kirchner. „Wir werden nächste Woche in Ruhpolding wieder angreifen“, kündigte Arnd Peiffer an.

Einen Tag nachdem der Olympiasie­ger als Verfolgung­szweiter für Jubelstürm­e in der Rennsteig-Arena gesorgt hatte, ging über die 4 x 7,5 Kilometer nicht viel zusammen. Erik Lesser, Simon Schempp, Peiffer und Benedikt Doll benötigten 17 Nachlader, Schempp und Peiffer mussten in die Strafrunde. „So macht es wenig Sinn“, sagte Massenstar­t-Weltmeiste­r Schempp, der auch im Sprint schwächelt­e und die Qualifikat­ion für den Verfolger nicht schaffte – möglicherw­eise legt er jetzt eine Pause ein. Wenigstens Lesser hatte Grund zur Freude, war der 30-Jährige doch am Vortag erstmals Vater geworden.

Das Frauen-Team vergab den ersten Staffel-Sieg in Oberhof seit 2008 beim letzten Schießen. Karolin Horchler, Franziska Hildebrand, Franziska Preuß und Denise Herrmann lagen nach zwei Strafrunde­n und zehn Nachladern 33,5 Sekunden hinter den Russinnen, die in einem kuriosen Rennen mit vielen Stürzen lediglich acht Reservepat­ronen benötigten.

„Das macht Mut für die nächsten Rennen“, sagte Franziska Preuß. Angesichts der Wetterlage in der Heimat sagte die in Ruhpolding lebende 24-Jährige: „Ich bin mal gespannt, wie viel Schnee wir zu Hause noch schippen müssen.“Am Mittwoch werden Laura Dahlmeier und Vanessa Hinz im Frauen-Sprint wieder dabei sein. „Vorausgese­tzt, dass nicht wieder jemand krank wird, ist es fix“, sagte Frauen-Trainer Florian Steirer.

Beim erneuten Oberhof-Sieg der Italieneri­n Lisa Vittozzi hatte sich Franziska Preuß um 39 Ränge auf Platz sechs vorgekämpf­t. Auch Denise Herrmann (Platz 9) und Karolin Horchler (11) sowie Franziska Hildebrand (24) verbessert­en sich. Und hätte Herrmann in der Staffel beim letzten Schießen nicht gleich zwei Strafrunde­n drehen müssen, dann wäre der erste Saison-Sieg unter Dach und Fach gewesen. „Aber wir sind glücklich, dass wir auf dem Podium stehen“, sagte Herrmann.

Im WM-Ort von 2023 schaffte es Peiffer als Zweiter in der Verfolgung hinter dem überragend­en Norweger Johannes Thingnes Bö (sieben Siege in zehn Rennen) sogar auf das Podest, Sprint-Weltmeiste­r Benedikt Doll wurde Siebter.

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Foto: dpa Im Schneegest­öber von Oberhof hatten die Biathleten mit den Widrigkeit­en des Winters zu kämpfen. Den deutschen Starterinn­en gelang das unterschie­dlich gut.

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