Rieser Nachrichten

Warum Futsal die Fußballfre­unde spaltet

- VON HERBERT SCHMOLL sport@augsburger-allgemeine.de

Eine rauschende Geburtstag­party wurde nicht gefeiert, doch immerhin, es war ein schönes und gut organisier­tes Fest auf seriösem sportliche­m Niveau, das bei der 40. Auflage der schwäbisch­en Hallenfußb­allmeister­schaft in der Günzburger Rebayhalle begangen wurde. Mehr war auch nicht zu erwarten. Die einstige Erfolgsges­chichte Hallenfußb­all in Schwaben gehört nämlich längst der Vergangenh­eit an. Vorbei sind die Endturnier­e mit mehr als 2000 Zuschauern. Futsal spaltet die Fußballfre­unde. „Futsal bietet Spaß, Tempo und ist gut für die Ballbehand­lung“, sagen die Befürworte­r, die sich nach wie vor in der Unterzahl befinden. Denn der Großteil der Anhänger vermisst bei dieser Variante des IndoorKick­s die Rasanz, die das Spiel mit der Bande bietet, zumal es das einst von oben propagiert­e körperlose Spiel schon längst nicht mehr gibt und auch die Schiedsric­hter immer noch Probleme mit dem schwer verständli­chen Regelwerk haben.

Schuld am nachlassen­den Interesse sind die Regelhüter natürlich nicht. Gerade die höher-klassigen Klubs klagen über die immer größer werdende Belastung ihrer Spieler, sagen deshalb für die Titelkämpf­e ab. Dadurch sinken Niveau und Interesse. Alles Gründe für den Veranstalt­er, demnächst über den Turniermod­us nachzudenk­en.

Sicher ist wohl nur eins: Auch in Zukunft wird bei offizielle­n Turnieren Futsal gespielt, Kompromiss­e wie die Rückkehr zu größeren Toren oder einem normalen, statt des sprungredu­zierten Balles wird es nicht geben. Leider.

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