Kälberstall: Emissionswerte müssen passen
In der Sitzung des Oettinger Bauausschusses geht es um das Bauvorhaben eines Landwirts. Der will in Niederhofen einen Stall für 120 Tiere bauen. Was die Räte wissen wollen
Niederhofen So ganz grundsätzlich hat der Oettinger Bauausschuss nach eigenen Angaben nichts gegen das Projekt eines Landwirts aus dem Stadtteil Niederhofen. Dieser möchte gegenüber seines aktuellen Hofes einen Kälberstall für rund 120 Tiere und eine Güllegrube bauen. In der jüngsten Bauausschusssitzung wurde das Vorhaben dennoch zurückgestellt, weil zunächst einige Rahmenbedingungen geklärt werden müssen.
Der Stall soll an der Kreuzung der Niederhofener Ortsdurchfahrt zur Straße nach Ehingen entstehen. Wie Hauptamtsleiter Manfred Thorwarth in der Sitzung sagt, müsse man die Lage des Stalls zum Ort berücksichtigen. Da dieser im Westen des Ortes liege, könnten durch den Wind mögliche Gerüche in den Ort geweht werden.
Bürgermeisterin Petra Wagner sagt zu dem Bauvorhaben der Güllegrube, dass die Verwaltung eine Bauweise aus Beton empfehle. Bauausschussmitglied Bernhard Raab (SLO) verdeutlicht in seiner Bemerkung, dass für die Bewohner des Ortes keine Verschlechterung der Luft entstehen dürfe, die Güllegrube spiele dahingehend eine wesentliche Rolle. In Lehmingen gebe es eine solche Situation, die zu Unzufriedenheit in der Bevölkerung führte und weshalb nachgebessert werden musste. Raab sagte auch, dass der Stall nicht zu nahe an der Gemeindeverbindungsstraße nach Ehingen liegen dürfe, auf der theoretisch 100 Stundenkilometer erlaubt seien. Auch das Gelände selbst soll so befestigt werden, dass der Landwirt beim Ein- und Ausfahren keinen Schmutz auf die Straße hinausträgt. Das Regenwasser müsse ebenfalls vernünftig ablaufen.
Martina Krommrei (SPD) fragte, ob westlich des Ortes dann mehr landwirtschaftliche Anwesen gebaut werden dürfen, aktuell sei dieser Bereich nicht erschlossen. Thorwarth entgegnete, dass dieses Bauprojekt kein Signal für andere Erweiterungen sein soll. Wagner ergänzte, dass der Landwirt sich im Dorfgebiet nicht mehr weiterentwickeln könne.
Katharina Kaufmann (PWG) sprach die Gefährdung durch die Straße an, die man in den Planungen berücksichtigen müsse, worauf Thorwarth mit Blick auf bereits verunglückte Verkehrsteilnehmer die Überlegung aufwarf, Tempo 70 in diesem Bereich einzuführen. Georg Wiedemann (SPD) wollte von der Verwaltung wissen, ob man bezüglich der Emissionswerte ein ähnlich umfangreiches Verfahren durchführen könne wie bei der Bruteierstation am Seehof. Thorwarth beantwortete die Frage damit, dass man einen besonderen Blick auf die möglichen Geruchsemissionen legen werde.
Bürgermeisterin Petra Wagner beendete den Tagesordnungspunkt damit, dem Bauherren eine Liste mit Anmerkungen mitzugeben, die er mit der Stadt durchgehen soll. Dazu gehören die Geruchsentwicklung, der Abstand des Güllebehälters zur Straße, die möglichen Fahrten zwischen Hof und Stall, die Entwässerung, die Befestigung auf dem Hof, die Eingrünung und die geschlossene Betondecke der Güllegrube. Eine Entscheidung über dieses Projekt in Niederhofen soll im Februar fallen.