Lesung: Leben mit dem Antisemitismus
Nördlingen „Das Leben mit dem täglichen Antisemitismus“heißt ein Buch, das die Bloggerin Juna Grossmann kürzlich veröffentlicht hat. Grossmann arbeitet in einer NS-Gedenkstätte und beobachtet seit Jahren, wie offene judenfeindliche Angriffe zunehmen, lauter werden, bedrohlicher. In ihrem Buch schildert die jüdische Deutsche das Leben unter diesem permanenten antisemitischen Beschuss, berichtet vom Wachsen einer Angst, die sie vor einigen Jahren noch nicht kannte, und davon, wie sie eines Tages merkte, dass auch sie mittlerweile auf gepackten Koffern lebt, bereit zur Flucht vor dem Hass. Weil sie sich damit nicht abfinden will, geht sie in die Öffentlichkeit, schreibt sie ein Buch zum 80. Jahrestag des Novemberpogroms von 1938 und appelliert an die Mitbürger: „Steht zu uns, helft uns, greift ein! Denn auch für euch ist die Schonzeit vorbei.“
Grossmann, geboren 1976 in (Ost-)Berlin, hat Sonderpädagogik studiert und verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit für Gedenkstätten und Museen. Seit 2009 leitet sie das Ausstellungsbüro eines Berliner Museums. Nebenher ist sie Beraterin für Social Media Auftritte für Gedenkstätten und Kultureinrichtungen. Seit 2008 betreibt Juna Grossmann den Blog ‚irgendwiejuedisch.com’. Die Lesung ihres Buchs findet statt am Montag, 21. Januar, um 19 Uhr in der Alten Schranne in Nördlingen. Der Eintritt kostet fünf Euro. Veranstalter sind der Freundeskreis der Synagoge Hainsfarth und Bücher Lehmann, Nördlingen.