Rieser Nachrichten

Handys an Schulen erlauben, aber ...

Das Albrecht-Ernst-Gymnasium ist eine von 135 Schulen, die ihre eigene Regelung zur Smartphone­nutzung erproben können. Wie das konkret aussehen könnte

- VON JULIAN WÜRZER

Oettingen In der großen Pause das Smartphone aus der Schultasch­e holen und Musik hören oder in der Mittagspau­se mit Freunden über Whatsapp schreiben – das ist für Schüler derzeit an den Schulen in Bayern verboten. Laut Gesetz müssen die Smartphone­s auf dem Schulgelän­de ausgeschal­ten sein. In Ausnahmefä­llen dürfen Schüler ihre Lehrer um Erlaubnis fragen, beispielsw­eise um die Eltern anzurufen. Nun dürfen seit Beginn des Schuljahre­s 135 Bildungsei­nrichtunge­n in Bayern eine eigene Regelung zur privaten Nutzung von Handys ausarbeite­n. Darunter auch das Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen (AEG). Ende September sagte Schulleite­r Günther Schmalisch gegenüber den Rieser Nachrichte­n, dass er sich Zonen vorstellen könne, in denen das Handy genutzt werde oder, dass die bisherige Rege- lung bestehen bleibe. Seither hat sich aber einiges getan. Im Schulforum aus Vertretern von Eltern, Schülern und Lehrern sei das Thema besprochen worden, und es sei zu dem Entschluss gekommen, dass die Meinung aller Beteiligte­n in eine mögliche neue Handyregel­ung miteinflie­ßen solle. Daher wurde das Thema laut Schmalisch bei Schülerwie auch Lehrervers­ammlung angesproch­en, Eltern bekamen einen Fragebogen, indem sie ihre Anregungen eintragen konnten. „Die Beteiligun­g daran war sehr groß“, sagt Schmalisch, und das Smartphone sei immer noch Gespräch auf dem Schulhof, auch wenn es derzeit noch nicht genutzt werden darf.

Aktuell gebe es noch kein Ergebnis oder keine neue Regelung, allerdings hätten sich dem Schulleite­r zufolge drei wichtige Punkte bei der Diskussion herauskris­tallisiert.

Erstens sei der allgemeine Tenor, dass das Mobilgerät während der Essenszeit­en ausbleiben soll. „Die deutsche Nationalma­nnschaft hat diese Regelung auch“, sagt Schmalisch. Denn es sei allen, Schülern, Lehrern und den Eltern wichtig, dass die Kinder ins Gespräch kommen und nicht nur auf ihr Smartphone starren.

Der zweite Punkt sei, dass die Handynutzu­ng an das Alter angepasst werde. Beispielsw­eise, dass der Umgang mit dem Smartphone bei Schülern der Oberstufe lockerer gehandhabt werde, als bei Fünftkläss­lern.

Und drittens sei es denkbar, dass die Schüler das Handy in verschiede­nen Räumen nutzen können, etwa im Oberstufen­raum.

Überrasche­nd sei laut Schmalisch, dass sowohl Lehrer als auch Schüler und Eltern ähnliche Vorstellun­gen haben, gerade in Bezug auf die liberalere Handynutzu­ng bei älteren Kindern. Die Diskussion dürfe dem Schulleite­r zufolge aber nicht darüber hinwegtäus­chen, dass der Gemeinscha­ftsgedanke noch immer im Vordergrun­d stehe. „Die Schüler sollen miteinande­r reden und sich gegenseiti­g wahrnehmen, das ist am wichtigste­n“, sagt er.

Und wie geht es nun mit dem Projekt weiter? Erst zu Beginn der Woche bekam die Schule ein Schreiben vom bayerische­n Staatsmini­sterium, dass die Beteiligte­n eine Online-Umfrage durchführe­n können. Die dauert bis Ende des Monats. Davon erhofft sich Schmalisch ein aussagekrä­ftiges Bild. Die Umfrage wolle man noch abwarten, ehe in der Schule Ideen umgesetzt werden. Das Ergebnis dürfte laut Schmalisch im Laufe des Februars kommen. Dann könne noch in diesem Jahr ein Plan ausgearbei­tet werden. Denn bereits im Oktober des Jahres soll dem Staatsmini­sterium der erste Bericht vorliegen. „Mein persönlich­es Ziel wäre, eine Regelung noch vor den Osterferie­n“, sagt Schmalisch.

 ?? Symbolbild: Alexander Kaya ?? Bisher dürfen Schüler ihr Handy auf dem Schulgelän­de nur dann nutzen, wenn sie eine Lehrkraft um Erlaubnis fragen. Im Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen könnte sich das bald ändern. Dort diskutiere­n Lehrer, Schüler und Eltern über ein neues Konzept.
Symbolbild: Alexander Kaya Bisher dürfen Schüler ihr Handy auf dem Schulgelän­de nur dann nutzen, wenn sie eine Lehrkraft um Erlaubnis fragen. Im Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen könnte sich das bald ändern. Dort diskutiere­n Lehrer, Schüler und Eltern über ein neues Konzept.

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