Natürlich war der Friseur schuld!
Waschen, schneiden, verlieren – der Dortmunder Betriebsausflug nach London verlief aus sportlicher Sicht unerfreulich. Nach dem 0:3 bei Tottenham hat der BVB nur noch theoretische Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Nun weiß aber jeder D-Jugend-Trainer, dass Ergebnisse nicht das Maß sind, nach dem gerichtet werden soll. Wichtiger ist, ob eine Entwicklung zu erkennen ist. Da haben die Dortmunder in London einen großen Satz nach vorne gemacht.
Der Afro von Alex Witsel beispielsweise besticht seit dem Trip durch ein noch viel opulenteres Volumen. Oder die Haarspitzen von Jacob Bruun Larsen. Kein Spliss. Nirgendwo! Sie hatten sich extra aufgehübscht für das Treffen mit den Briten. Das lässt vermuten, dass sie sich der Bedeutung der Partie bewusst waren. Sich für ein Spiel gegen Nürnberg zu stylen: unnötig. Tragen ja auch nur die wenigsten Make-up auf, bevor sie den Müll rausbringen. Aber Königsklasse, da will der Spieler gut ausschauen.
Also baten die Dortmunder einen Friseur in ihr
Hotel. Nicht irgendeinen dahergelaufenen EinkaufspassagenCoiffeur, sondern einen Haarstylisten, der unter Umständen auch deshalb engagiert wurde, weil ihm das Präfix „Promi“vorangestellt ist.
Der Mann nennt sich HD Cutz, wobei HD nicht die Abkürzung für Hans Dieter ist. Mr. Cutz wurde auf den Namen Sheldon Edwards getauft. In der Öffentlichkeit entbrannte eine Diskussion, ob es denn wirklich eine so gute Idee war, den Figaro kommen zu lassen. Der könne doch erheblich die Konzentration gestört haben, mutmaßen die Kritiker. Das ist natürlich vollkommen richtig.
Schließlich setzen sich die Kicker sonst am Abend vor einem Spiel ausschließlich mit den Stärken und Schwächen ihrer Gegner auseinander. Oder schnappen sich zumindest ein gutes Buch. Oder spielen auf der Playstation. Oder telefonieren mit ihrem Manager. Schauen fern, befüllen Instagram, gehen zum Tätowierer.