Zukunft zweier Modeketten ist ungewiss
Wie es mit den Gerry Weber- und AWG-Filialen in der Region weitergeht
Nördlingen Welche Auswirkungen die Insolvenz der Modekette Gerry Weber auf die beiden Standorte und deren Beschäftigte in Nördlingen und Donauwörth hat, ist derzeit nicht abzusehen. Die Mitarbeiter dürfen sich nach eigenen Angaben zu der Situation nicht äußern, wie eine Anfrage unserer Zeitung ergab.
Die Pressestelle des Unternehmens teilte mit, dass sowohl die Gerry Weber Aktiengesellschaft als auch die Tochtergesellschaft Gerry Weber Retail GmbH & Co KG, die die einzelnen Standorte betreibt, Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt hätten. Diese Form der Insolvenz stellt ein Instrument zur Sanierung und Restrukturierung eines Unternehmens dar. Dabei kann die betroffene Firma weiterhin die Insolvenzmasse selbst verwalten. Weiter hieß es, die einzelnen Gerry-Weber-Standorte würden zunächst weiterlaufen. Im Rahmen eines Sanierungskonzeptes sei jedoch geplant, im Laufe der Zeit über 200 Läden zu schließen. In der Nördlinger Filiale in der Löpsinger Straße sind derzeit vier Mitarbeiterinnen beschäftigt. Genauso viele wie in Donauwörth, wo es in der Reichsstraße einen Gerry-Weber-Laden gibt. Als Hauptursache für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Mode-Kette gilt die starke Konkurrenz im Online-Handel. Dem Unternehmen fällt es offenbar schwer, sich auf diesem Gebiet gegenüber den Mitbewerbern zu behaupten.
Doch nicht nur Gerry Weber hat Probleme. Auch die Modekette AWG (Allgemeine Warenvertriebs GmbH) mit Hauptsitz im badenwürttembergischen Köngen hat inzwischen Insolvenzantrag gestellt. Mit einer Filiale im EGM-Center ist das Unternehmen auch in Nördlingen vertreten. Auch dort dürfen sich die Mitarbeiter nicht öffentlich äußern. Nach Angaben der Unternehmensleitung laufe der Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen weiter. Wie Gerry Weber will sich auch AWG sanieren, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen. Derzeit werde geprüft, ob alle Filialen erhalten werden könnten.