Rieser Nachrichten

Schadensbi­lanz nach dem Sturm

Tief Eberhard wehte in einigen Orten Dachziegel von den Dächern, einige Bäume sind umgestürzt. Warum die Bürger Wälder jetzt meiden sollten

- VON JAN-LUC TREUMANN

Sturm „Eberhard“wehte Dachziegel von den Dächern, einige Bäume sind umgestürzt. Wälder sollten die Bürger jetzt meiden.

Nördlingen Der Wind pfeift an den Dächern vorbei, Bäume biegen sich, und eine Sirene der Feuerwehr ertönt. Am Sonntagabe­nd hatte der Sturm Nördlingen fest im Griff, doch die Bilanz fällt vergleichs­weise glimpflich aus: Personen wurden nicht verletzt. Auf der B25 wurde ein 56-Jähriger mit seinem Wagen samt Anhänger vom Wind erfasst und überschlug sich, der Sachschade­n beträgt mehr als 3000 Euro. Höher ist der Schaden, den ein umgestürzt­er Baum am Parkplatz Reimlinger Tor verursacht­e: Der Stamm fiel auf drei Autos, der Schaden liegt bei 25000 Euro.

Zu acht Einsätzen fuhren die Beamten, wie Walter Beck von der Polizei Nördlingen sagte: „Die Beamten sind im Stundentak­t zu Einsätzen gefahren, aber es war nicht dramatisch.“Am Abend sah ein 34-jähriger Autofahrer, der aus Amerbach kam und in Richtung Kreisverke­hr Kronhof fuhr, einen Baum zu spät und kollidiert­e mit diesem. In Wallerstei­n beschädigt­en Dachziegel einen Pkw, in Oettingen löste sich ein Bauzaun und wehte gegen ein Auto. Am Haupteinga­ng des Friedhofs in Oettingen war zudem ein umgestürzt­er Baum zu sehen. Stadtbaume­ister Klaus Obermayer sagte dazu: „Der Wind hat eine Birke an der Kellerstra­ße gegen einen anderen Baum gedrückt. Die Birke wurde dann vom Bauhof abgesägt.“Zudem sei ein Baum im Hofgarten umgefallen.

Marco Kurz, Kommandant der Feuerwehr Nördlingen, berichtet, dass in der Stadt einige Dachplatte­n auf die Baldinger Straße geweht wurden, dabei sei aber kein nennenswer­ter Schaden entstanden. Rudi Scherer, Pressespre­cher der Stadt Nördlingen, sagt: „Es ist niemand zu Schaden gekommen.“Es würden lediglich einige kleinere Äste und Zweige am Boden liegen, die Mitarbeite­r vom Baubetrieb­shof seien deswegen verstärkt im Einsatz. Besondere Schutzmaßn­ahmen habe die Stadt im Vorfeld nicht getroffen. Es habe lediglich die im Winter üblichen Maßnahmen gegeben. So wurden Bäume und Schlaglöch­er in Augenschei­n genommen, sagt Scherer.

Glimpflich sind auch die Waldgebiet­e davongekom­men. Im Forstbetri­eb des Hauses Oettingen-Wallerstei­n ist es nach Angaben des Forstbetri­ebes nicht zu größeren Schäden gekommen. Markus Schlösser, Forstdirek­tor der Oettingen-Spielberg’schen Verwaltung, erklärt: „Es fallen immer mal Bäume um und blockieren die Wege. Diese werden nun freigemach­t. Das ist für einen Forstbetri­eb Normalität.“

Horst Ferner, Revierförs­ter des Stiftungsw­aldes Nördlingen, warnt allerdings die Bürger: „Freizeitak­tivitäten im Wald sollten die Leute vermeiden. Lockere Äste können in den Baumkronen liegen und herunterfa­llen sowie Bäume mit lockeren Wurzeln umkippen.“

Betroffene, die Sachschade­n durch den Sturm erlitten haben, sollten den Schaden schnell dokumentie­ren und melden, sagt Karl Aumiller vom Bundesverb­and Deutscher Versicheru­ngskaufleu­te. Bei Autos, die durch abgebroche­ne Äste, umgestürzt­e Bäume, Bautafeln oder Dachziegel beschädigt wurden, zahle die Kaskoversi­cherung abzüglich der vereinbart­en Selbstbete­iligung. Für Schäden an Wohnungen oder Häusern seien meist Hausrat- oder Gebäudever­sicherunge­n zuständig; diese würden aber nicht bei vollgelauf­enen Kellern greifen, so Aumiller.

Für die kommenden Tage sagt Wetterexpe­rte Werner Neudeck: „Der Sturm wird nachlassen. Ab Dienstag gibt es wieder normale Windstärke­n.“

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Foto: Verena Mörzl Am Oettinger Friedhof drückte Sturm Eberhard an der Kellerstra­ße eine Birke in einen anderen Baum. Die Birke wurde daraufhin gefällt. Waldgebiet­e sollten die Bewohner derzeit meiden.

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