Auf Gold folgt die Pause
Denise Herrmann lässt das nächste Rennen der WM aus. Einen anderen Plan hat dagegen Laura Dahlmeier. Obwohl sie gesundheitlich angeschlagen ist, will sie im härtesten Rennen der Titelkämpfe starten
Östersund Während sich Denise Herrmann nach ihrem Gold-Coup erst einmal eine Pause gönnt, geht Laura Dahlmeier ins Risiko. Nach ihrem Verfolgungs-Sieg bei der Biathlon-WM gönnt sich Herrmann im härtesten aller Rennen eine Pause. Dahlmeier dagegen startet trotz anhaltender Erkältung auch im Einzel. „Sie fühlt sich gesundheitlich schon besser“, sagte Bundestrainer Kristian Mehringer vor dem kraftraubenden Wettkampf über 15 Kilometer am Dienstag (15.30 Uhr, ARD und Eurosport) zwar, fügte aber auch an: „Natürlich ist es läuferisch noch nicht ganz optimal.“
Die Entscheidung kommt überraschend. Nach der Siegerehrung am Sonntag berichtete Dahlmeier mit ihrer zweiten Bronzemedaille um den Hals noch von einem „brutalen nur zuschauen – denn sie hat andere Ziele. Herrmann „möchte sich eher auf das Wochenende konzentrieren. Als Medaillengewinnerin ist sie fix in der Staffel dabei, auch im Massenstart möchte sie ihre Chance nut- zen“, sagte Mehringer. Es sei Herrmanns Entscheidung gewesen, freiwillig auf das Einzel zu verzichten. „Sie hätte von uns aus starten dürfen“, sagte Mehringer.
Dafür treten neben Dahlmeier noch Franziska Preuß, Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz an. Über die weitere Besetzung der Staffel soll in den kommenden Tagen entschieden werden. „Wir werden das beste Team an den Start stellen“, sagte Mehringer. Deutschland tritt am Samstag als Titelverteidiger an, Dahlmeier war 2017 Schlussläuferin und dürfte erneut gesetzt sein, auch ihren Platz im Massenstart hat sie sicher. Damit wartet auf die Ausnahmekönnerin eine harte zweite WM-Woche.
Die 20-malige Weltcupsiegerin bewies in der Vergangenheit jedoch, dass sie sich selbst am besten einschätzen kann. „Es bringt nichts, blind zu sagen, dass man in jedem Rennen starten möchte“, sagte Dahlmeier. Während der Saison hatte sie sich viele Pausen gegönnt, um bestens vorbereitet nach Östersund zu reisen. Großen Leistungsdruck gibt es nach drei Einzelmedaillen in zwei Rennen bei den Frauen vor dem zweiten Teil der Titelkämpfe nicht mehr. „Wenn man so in die WM startet, kann man die zweite Woche auch lockerer angehen“, sagte Mehringer, der gemeinsam mit Florian Steirer erst seit Sommer 2018 in der Verantwortung steht. Herrmann gibt sich angriffslustig und peilt weitere Medaillen an: „Wir wollen versuchen, den anderen das Leben so schwer wie möglich zu machen.“
Dahlmeier traut sich die Titelverteidigung zu