Windräder sollen 20 Jahre stehen
Eine Firma aus Freiburg möchte bei Forheim einen Windpark errichten. Wie weit das Unternehmen mit der Planung ist und was noch fehlt
Forheim Sie sind jeweils 240 Meter hoch und werden rund zwei Kilometer von Forheim entfernt stehen: Drei Windräder sollen Bürgermeister Werner Thum zufolge ab 2022/23 auf der Gemarkung der Gemeinde stehen
Geplant wird das Projekt vom Freiburger Unternehmen DGE Wind. Projektmanager Simon Coenen sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, die Planungen stehen noch „in den Kinderschuhen“. Seit einem Jahr sei die Firma mit den Beteiligten in Gesprächen. Vier bis sechs Jahre dauere es Coenen zufolge normalerweise, bis die Windräder in Betrieb gehen können. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt noch schwer zu sagen, wie die Anlage genau aussehen soll. Sicher sei jedoch, dass es maximal drei Windräder sein werden.
Durch den Aufstellungsbeschluss, den der Forheimer Gemeinderat kürzlich verabschiedet hat, seien nun die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um den Windpark auf der Fläche bauen zu können. Das Unternehmen habe sich für das Gelände zwischen Kösingen und Schweindorf entschie- den, da sich das Gebiet aus der Erfahrung des Unternehmens topografisch am besten für Windräder eigne, sagt Coenen. Ob die Begebenheiten wirklich so passen, muss dem Projektmanager zufolge jedoch erst noch mit Windmessungen abgeklärt werden. Andere Flächen im Umkreis seien derzeit nicht im Gespräch.
Zudem sei das Unternehmen in Verhandlungen mit dem Haus Oettingen-Wallerstein, dem das vorgesehene Waldstück gehört. Die DGE Wind plane, dass die Windräder 20 Jahre genutzt werden und wolle den Grund von dem Eigentümer pachten, sagt Coenen. Dr. Christian Wippermann, der das Unternehmen zusammen mit dem geschäftsführenden Eigentümer, Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein führt, erklärte vergangene Woche, dass das Unternehmen noch nicht entschieden habe, ob und wann Windräder auf dem Waldstück in der Nähe von Forheim errichtet werden. Für eine weitere Stellungnahme war Wippermann gestern nicht zu erreichen.
Dass die Windräder in den Neresheimer Ortsteilen Kösingen und Schweindorf eher kritisch gesehen werden, weiß Projektmanager Coe- nen. Etwaige Bedenken werden in die Planung aufgenommen. Er verweist jedoch darauf, dass sich das Projekt im rechtlichen Rahmen befinde. Das Unternehmen sei außerdem frühzeitig in der Planung auf Neresheim zugegangen. Die Anwohner in Kösingen und Schweindorf stören die unterschiedlichen Abstandsregelungen: Während in Bayern Windräder nur gebaut werden dürfen, wenn der Abstand vom Windrad zur Wohnbebauung das Zehnfache der geplanten Höhe des Windrades betrage, ist in BadenWürttemberg lediglich ein Abstand von 750 Metern vorgeschrieben. Coenen sagt, dass der Abstand zu den Ortsteilen Kösingen und Schweindorf 1000 Meter betrage. „Die Windräder sind deshalb schallund schattentechnisch kein Problem“, sagt er.
Wenn die Windräder gebaut werden, werden zum Transport der Einzelteile die vorhandenen Wege genutzt. Dazu habe schon eine Begehung stattgefunden, erklärt der Projektmanager. Sollten Straßen erweitert werden müssen, werde das in keinem großen Maß geschehen. Coenen sagt außerdem, dass für den Aufbau der Windräder zusätzlich Wald gerodet werden müsse.
Diese Flächen würden jedoch hinterher wieder aufgeforstet werden. Zudem sei gesetzlich geregelt, dass das Unternehmen bei solchen Baumaßnahmen Ausgleichszahlungen entrichten müsse.