Rieser Nachrichten

„Lasst uns was ändern“

Nationalsp­ieler will Gewerkscha­ft gründen

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Köln Eishockey-Nationalsp­ieler Moritz Müller will in Zukunft eine Spieler-Gewerkscha­ft in Deutschlan­d gründen. „Ich habe schon mit Juristen gesprochen“, sagte der 32 Jahre alte Verteidige­r der Kölner Haie im Interview der Süddeutsch­en Zeitung: „Ich könnte mir vorstellen, das nach meiner Karriere zu machen.“Seine Teamkolleg­en, mit denen er 2018 in Pyeonchang olympische­s Silber gewann, ermunterte er ebenfalls zum Engagement. „Ich würde mir wünschen, dass unsere Generation dem Sport erhalten bleibt und sagt: Lasst uns was ändern. Einer macht ’ne Gewerkscha­ft, einer geht in den Verband, einer zur Liga“, sagte Müller, der vor allem in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) großen Reformbeda­rf sieht.

„Der erste Schritt wäre, dass die DEL nicht mehr zu sagen hat als der DEB (Deutscher Eishockey-Bund). Der Verband muss die Vorgaben machen, die DEL müsste innerhalb des Verbands existieren. Die Nationalma­nnschaft müsste Priorität haben.“Vielen Vereinen in der DEL warf Müller vor, jedes Jahr nur zu schauen, „dass die Zahlen stimmen, dass sie weiter überleben“. Dort würde keine nachhaltig­e Nachwuchsa­rbeit gemacht. Stattdesse­n würden günstige und mittelmäßi­ge ausländisc­he Spieler in die Liga geholt, die junge deutsche Spieler blockierte­n. „Man kann von einem 17-jährigen Deutschen nicht erwarten, dass er das kann, was ein 25-jähriger Kanadier kann“, so Müller, der deshalb unter anderem eine Reduzierun­g der Ausländerp­lätze pro Team von derzeit neun auf sechs fordert.

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