Mehrere Millionen für Schmähingen
Zuschuss Für die Dorferneuerung bekommt der Nördlinger Stadtteil Zuschüsse von verschiedenen Stellen. Wann die ersten Baumaßnahmen beginnen könnten
Schmähingen Das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben stellt für die Dorferneuerung in Schmähingen 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Fördersumme hat gestern der Leitende Baudirektor Christian Kreye im neuen Schmähinger Dorfzentrum bekanntgegeben. Hinzu kommt eine Ko-Finanzierung der Stadt Nördlingen in gleicher Höhe, sodass für die einzelnen Projekte eine Investitionssumme von 4,4 Millionen Euro zur Verfügung steht. Berücksichtigt man noch den Zuschuss des Staates für das neue Dorfgemeinschaftshaus, kommen nochmals 210 000 Euro hinzu.
Kreye betonte, dass es sich in Schmähingen um eine „umfassende Dorferneuerung“handle, der eine Vorbereitungsphase von rund zehn Jahren vorausgegangen sei. Die Neugestaltung des Dorfplatzes an der Priel- und Mühlbachstraße sowie die Aufwertung der Sport-, Spiel- und Freizeitflächen nannte Kreye als die wichtigsten Vorhaben. Hinzu kämen Neugestaltungen der Straßenräume im Bereich der Kirchberg- und Stälinstraße.
Der Baudirektor ging auch auf die Bedeutung von Dorferneuerungen für die Entwicklung der ländlichen Räume ein. Die Bayerische Staatsregierung stelle dafür passgenaue und bewährte Instrumente zur Verfügung. „Der Pool ist groß“, sagte Kreye und wies auf die Interkommunale Zusammenarbeit, die Flurneuordnung und nicht zuletzt die Vorhaben im Rahmen von Dorferneuerungen hin. Die unterschiedlichen Instrumente belebten leerstehende Bausubstanz, verbesserten die Nahversorgung in den Orten und motivierten eine engagierte Bürgerschaft.
Großes Engagement würden auch die Schmähinger aufbringen, lobte der Amtschef die bisherigen Aktivitäten vor Ort. Das erste Vorberei- tungsseminar zur Dorferneuerung habe bereits 2009 in Thierhaupten an der Schule für Dorferneuerung und Landentwicklung stattgefunden. 2013 sei dann von der Stadt Nördlingen der Antrag zur Aufnahme in das Bayerische Dorferneuerungsprogramm eingereicht worden. „Das erste Projekt war quasi im Vorgriff der Umbau der Alten Schule zu einem Dorfgemeinschaftshaus“, betonte Kreye.
Wie geht es weiter? Der Baudirektor kündigte für morgen Abend eine Informationsveranstaltung in Schmähingen für alle Beteiligten an der Dorferneuerung an. Im ersten Halbjahr dieses Jahres werde die offizielle Anordnung des Verfahrens erfolgen. Im zweiten Halbjahr 2019 stehe die Vorstandswahl der Teilnehmergemeinschaft an. Die ersten Baumaßnahmen könnten nach derzeitigem Stand ab 2021 beginnen.
Oberbürgermeister Hermann Faul wies darauf hin, dass neben der Stadt Nördlingen sich auch die Bürger finanziell an den Dorferneuerungsprojekten beteiligten müssten. In welcher Form, werde man sehen, so Faul. Eines sei für ihn klar: Auch wenn das Vorhaben mehrere Jahre in Anspruch nehmen werde, Gewinner seien am Ende die Schmähinger. Der Oberbürgermeister verspricht sich nach eigenen Worten davon auch mehr Lebensqualität für den 350 Einwohner zählenden Stadtteil
Schmähinger zeigen großes Engagement
Bürger sollen sich auch finanziell beteiligen
Nördlingens. Ob Dörfer eine Zukunft hätten, liege in erster Linie an den Menschen, die dort lebten, meinte der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler. „Heute ist ein guter Tag für Schmähingen“, betonte der CSU-Politiker. Fackler sprach sich für mehr Anstrengungen für die Innenentwicklung von Kommunen aus. Dabei gelte es, in erster Linie die Leerstände zu beseitigen. Gerhard Oswald, Vorsitzender der Schmähinger Dorfgemeinschaft, zeigte sich sehr zufrieden, was im Ort mittlerweile entstanden sei.