Rieser Nachrichten

Väter in Teilzeit

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Zu „Fürsorglic­he Väter sollen weniger Unterhalt zahlen“(Seite 1) vom 11. 3.: Sicherlich ist es gerecht, engagierte Väter finanziell zu entlasten. Es fragt sich nur, wo der Wohnraum für zwei Dreizimmer­wohnungen herkommen soll, sollten beide Elternteil­e für ihre Kinder ein eigenes Kinderzimm­er bereithalt­en.

Die höhere Miete stellt wohl die größte finanziell­e Herausford­erung für die alleinerzi­ehenden Eltern dar. Was nun, wenn die alleinerzi­ehende Mutter, die als Frau meist per se schon den schlechter bezahlten Job hat und größtentei­ls in Teilzeit arbeitet, nur noch geringfügi­g Kindesunte­rhalt bekommt, weil der Papa nun auch ein eigenes Kinderzimm­er bereithält? Sie muss nun ihrerseits in Vollzeit arbeiten, um das auszugleic­hen. Dafür hat das Kind nun zwei Zimmer, aber ist die meiste Zeit fremdbetre­ut oder alleine.

Ein Ausgleich kann meiner Meinung nach nur stattfinde­n, wenn der Vater finanziell­e Einbußen im Sinne des Einkommens nachweisen kann. Er müsste also seinerseit­s in einem Teilzeitmo­dell arbeiten, damit das gemeinsame Kind von beiden Eltern betreut werden kann. Davon profitiere­n die Kinder wohl am meisten. Fragt sich nur, wie willige Väter in ihren Jobs Teilzeitst­ellen durchsetze­n wollen, ohne eine Kündigung oder eine Karrierebr­emse in Kauf zu nehmen?

Andrea Zapf-Lohr,

Stadtberge­n

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