Sie soll auf Gribl folgen
CSU schickt Eva Weber ins Rennen
Augsburg Als Eva Weber vor zehn Jahren als Juristin im städtischen Wirtschaftsreferat begann, hatte sie nach eigenem Bekunden nie im Sinn, Berufspolitikerin zu werden. Es kam anders. Die heute 41-Jährige legte einen steilen Aufstieg hin. Ein Jahr nach ihrem Start in der Verwaltung rückte sie auf den krankheitsbedingt leeren Chefsessel im Wirtschaftsreferat. Nach der Wahl 2014 übernahm sie zusätzlich die Verantwortung für die städtischen Finanzen und wurde zur Bürgermeisterin gewählt. „Und wenn die Partei es möchte und mir vor allem die Bürger ihr Vertrauen schenken, möchte ich Oberbürgermeisterin werden“, sagte Weber am Mittwochmittag.
Offiziell nominiert werden wird Weber von der Partei vor Pfingsten. Der genaue Termin steht noch nicht fest, die Personalentscheidung gilt aber als sicher. Man sei überzeugt, mit Weber, die seit 2017 stellvertretende Vorsitzende im CSU-Bezirksverband Augsburg ist, die „bestmögliche Kandidatin“zu haben, so Parteivorsitzender Johannes Hintersberger. Bei Beobachtern galt Weber zuletzt klar als Nummer zwei hinter Oberbürgermeister Kurt Gribl, der Weber förderte. Zuletzt leitete sie für ihn öfter auch Stadtratssitzungen.
Mit Weber hat die CSU als erste Partei ihren OBKandidaten benannt. Sie rechne nun mit einem „Feuerwerk an Ideen“, das im Wahlkampf von den anderen Parteien kommen werde und freue sich auf spannende Monate. „Ich sehe mich nicht als Kronprinzessin und das Amt nicht als Erbhof“, sagte Weber.
Als Tochter des früheren Wirtschaftsstaatssekretärs Alfons Zeller ist Weber der Politikbetrieb schon aus der Kindheit vertraut, auch samt der persönlichen Einschränkungen. Sollte Eva Weber – verheiratet, keine Kinder – zur Oberbürgermeisterin gewählt werden, wäre sie die erste Frau auf diesem Posten in der Augsburger Geschichte. Ihr Mann unterstütze sie in ihren Plänen. „Aber er wäre sicher nicht die klassische First Lady“, sagt Weber augenzwinkernd. Als Jurist habe er sein eigenes Leben und werde kaum zu allen offiziellen Terminen mitgehen.