Warum die AfD dem Nockherberg fernblieb
Die Partei spielte beim Politiker-Derblecken von Kabarettist Maxi Schafroth eine besondere Rolle
München Der Starkbieranstich mit Derblecken und Singspiel auf dem Nockherberg gehört fest zum Kalender der bayerischen Landespolitik. Einmal im Jahr lassen sich Funktionsträger des Landtags und auch einige Bundespolitiker vom jeweiligen Fastenredner auf die Finger klopfen. Dieses Mal trat zum ersten Mal der Allgäuer Kabarettist Maxi Schafroth vor die Polit-Prominenz. Eine Partei fehlte allerdings im Saal – und tauchte daher auch nicht in seiner Rede auf: die AfD.
Am Ende seiner Fastenpredigt sagte Schafroth, er hätte gerne etwas über die AfD gesagt, habe aber Anstand und spreche nur über diejenigen, die auch im Saal seien. Stattdessen richtete er einen Appell an die Partei, die seit der Landtagswahl im Herbst 2018 zum ersten Mal im Bayerischen Landtag sitzt. Schafroth sagte, er wünsche den AfD-Mitgliedern, dass sie mit Liebe überhäuft würden und dadurch Licht in ihre Herzen komme. „Ich glaube, wer nicht verstanden hat, dass es auf dieser Welt nur im Miteinander und gemeinsam funktionieren kann, der hat nichts verstanden, der hat aus der Geschichte nichts gelernt“, sagte der Allgäuer Kabarettist.
An alle Politiker gerichtet sagte Schafroth, man merke schnell, ob man eine gute Politik macht oder nicht – und zwar daran, ob man sich mit dem Gedanken wohlfühle, Opfer der eigenen Politik zu sein.
Wer an dieser Stelle den Eindruck erhielt, dass die AfD den Abend am Nockherberg boykottierte, lag aber falsch: Die Fraktionsvorsitzende der Partei im Landtag, Katrin EbnerSteiner, veröffentlichte eine Pressemitteilung, in der sie erklärte, ihre Fraktion sei von der PaulanerBrauerei nicht eingeladen worden. Diese verantwortet als Hausherrin des Nockherbergs die Gästeliste.
„Da außer der AfD alle anderen im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien beim Nockherberg dabei waren, hatten die Veranstalter wohl ihre Einladungsliste nicht vollständig aktualisiert“, schreibt EbnerSteiner in ihrer Mitteilung. Sie hofft, dass die AfD nächstes Jahr zum Starkbieranstich eingeladen wird.
Auf Nachfrage bestätigte Paulaner unserer Redaktion, dass die AfD nicht eingeladen wurde. Zu den Gründen will die Brauerei aber keine Auskunft geben.