Rieser Nachrichten

Schau mal, das ist die Neue!

Ein sehr reicher Mann kreiert eine Liebeserkl­ärung für die neue Ehefrau. Oder ist es eine Botschaft für die Ex?

- VON ANDREAS FREI

New York Man kann seiner Verflossen­en einen letzten Strauß Blumen (keine Rosen!) zukommen lassen und ein paar nette Worte: Wir hatten doch auch schöne Tage, lass uns Freunde bleiben... – so was in der Art. Das ist die softe Art.

Ihr böser Bruder heißt Rosenkrieg. An dieser Stelle keine Beispiele, weil: Fürsorgepf­licht und Nachahmung­sgefahr.

Oder man kann es so machen wie Harry Macklowe. Der Mann, 81 Jahre alt, behauptet zwar, das alles nur aus Liebe zu seiner neuen Ehefrau inszeniert zu haben. Aber bei dem Hintergrun­d, nun ja – man kann auch andere Schlüsse daraus ziehen. Doch der Reihe nach.

Harry Macklowe ist Immobilien­Unternehme­r in New York. Ein sehr, sehr reicher Mann; so reich, dass er sich Eigentümer des zweithöchs­ten Wolkenkrat­zers der Stadt nennen darf. Mister Macklowe hat allerdings auch einen ziemlich hässlichen Scheidungs­krieg hinter sich – mit Linda, die er mehr als 50 Jahre lang seine Ehefrau nennen durfte. Die beiden haben sich wochenlang vor Gericht über die Modalitäte­n der Trennung gefetzt. Unerwähnt darf dabei nicht das Detail bleiben, dass Linda Macklowe zunächst einen Vertrag in der Tasche hatte für den Kauf einer Wohnung im 78. Stock eben jenes Wolkenkrat­zers in Manhattan. So weit, so gut.

Scheidung also vollzogen, mittlerwei­le hat Mister Macklowe eine neue Ehefrau: Patricia Landeau. Und jetzt kommt seine Version, wie die Geschichte weitergeht. Macklowe denkt für die Neue an eine Liebeserkl­ärung der besonders großen Art. „Weil ich nicht im Sommer in den Hamptons geheiratet habe, konnte ich kein Flugzeug mieten, das ein Poster hinter sich herzieht und damit die Küste auf- und abfliegt“, erzählt er der New York Times. So kommt er zu dem Schluss: „Ich besitze ein Gebäude. Warum hänge ich nicht einfach ein Poster an mein Gebäude?“Als „Verkündung der Liebe“. Sagen wir, zwölf mal sieben Meter groß. Und darauf soll natürlich die frisch Angetraute abgebildet sein.

Da hängt es nun, das riesengroß­e Antlitz der Frau Gemahlin. Genau dort, wo die im Unfrieden geschieden­e Ex eigentlich ein fesches Appartemen­t ihr Eigen nennen sollte. Und von ihm selbst hängt ein ebenso großes Poster gleich daneben.

Und seine Ex-Frau? Ein Gericht hat ihr nun das Recht gegeben, aus dem Kaufvertra­g für die Wohnung auszusteig­en.

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Foto: Christina Horsten, dpa So sieht sie aus, die „Liebeserkl­ärung“für die Neue.

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