Rieser Nachrichten

Der dritte Streich

ESV Kaufbeuren spielt wieder um die DEL2-Meistersch­aft. Worauf Trainer Brockmann besonders stolz ist

- VON TOBIAS GIEGERICH

Kaufbeuren Die Fans des ESV Kaufbeuren haben sich inzwischen schon daran gewöhnt, dass die DEL2-Saison im Ostallgäu nicht Anfang März zu Ende ist. Statt den Pre-Play-offs oder der Abstiegsru­nde spielt der ESVK nun schon das dritte Mal in Folge direkt um die Meistersch­aft in der zweithöchs­ten deutschen Eishockey-Liga. Am morgigen Freitag (19.30 Uhr) steht im Kaufbeurer Eisstadion das erste Viertelfin­alspiel gegen die Lausitzer Füchse an.

Auch für ESVK-Trainer Andreas Brockmann sind es die dritten Playoffs, seit er die Mannschaft im Juli 2016 übernommen hat. Der Erfolgstra­iner betont stets, dass allein die Teilnahme an den Entscheidu­ngsspielen ein „riesiger Erfolg“für die Joker sei. In den beiden vergangene­n Jahren war gegen Bietigheim (2017) und Riessersee (2018) jeweils im Halbfinale Endstation. Schon in der letzten Saison warnte der 51-Jährige vor überzogene­r Erwartungs­haltung, die er im Umfeld des Vereins und bei Fans ausgemacht hatte. „So empfinde ich das. Diese Erwartunge­n sind normal und menschlich“, sagt Brockmann. „Aber ich mahne, immer daran zu denken: Wo kommen wir her und was haben wir bisher geleistet?“

Zieht man die aktuelle Saison heran, hat Brockmanns Mannschaft ihre beste DEL2-Saison gespielt. 92 Punkte und Platz vier hieß es nach der Hauptrunde. Brockmann hat aus dem ehemaligen Abstiegska­ndidaten eine Mannschaft geformt, die zu den Titelkandi­daten gehört. Und das, obwohl während der Saison immer wieder wichtige Spieler ausfielen. Seit Oktober fehlt Kapitän Sebastian Osterloh, auch seine Verteidige­rkollegen Julian Eichinger und Florin Ketterer fielen nacheinand­er für den Rest der Saison aus. Stammtorwa­rt Stefan Vajs verpasste zwischen November und Dezember acht Spiele, der kanadische Stürmer Branden Gracel fiel fünf Wochen aus.

Aber die Kaufbeurer haben sich auch dadurch nicht aus dem Konzept bringen lassen – wodurch wiederum Brockmann ins Schwärmen gerät. „Die Jungs haben unglaublic­hen Charakter, Willensstä­rke und Teamgeist gezeigt“, sagt der 51-Jährige. Diese Tugenden sind ab Freitag wieder gefordert. Mit den Lausitzer Füchsen haben die Kaufbeurer in der abgelaufen­en Hauptrunde eher schlechte Erfahrunge­n gemacht. Drei der vier Duelle gewann die Mannschaft aus dem sächsische­n Weißwasser.

„Play-offs sind das Zuckerl für jeden Sportler, die Zugabe. Das muss man genießen. Und am besten genießt man es, wenn man gewinnt“, stellt Brockmann klar.

Während die Vorbereitu­ngen auf das erste Play-off-Spiel laufen, arbeitet ESVK-Geschäftsf­ührer Michael Kreitl an den Planungen für die kommende Saison. Der ehemalige Stürmer weist dabei auch schon erste Erfolge auf. Stefan Vajs, Florin Ketterer, Denis Pfaffengut und Joey Lewis haben bereits für die Spielzeit 2019/2020 unterschri­eben. Für Jubel im ESVK-Fanlager sorgte am Dienstag dann die Nachricht, dass auch der finnische Top-Scorer Sami Blomqvist – mit 39 Toren bester DEL2-Schütze in der Hauptrunde – eine weitere Saison in der Ostallgäue­r Eishockey-Hochburg bleibt.

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Foto: Thomas Heide Trainer Andreas Brockmann.

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