Rieser Nachrichten

Startsigna­l für die Lebenshilf­e

In Wemding werden die Voraussetz­ungen für den Bau von Werkstätte­n und einer Förderstät­te geschaffen

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Wemding Beim Faschingsu­mzug in Wemding verbreitet­en die als Bauarbeite­r verkleidet­en Teilnehmer der Lebenshilf­e Donau-Ries bereits die Nachricht. „Wir kommen“, stand auf einer Tafel. Eine Woche später wartete Lebenshilf­e-Geschäftsf­ührer Günter Schwendner im Wemdinger Stadtrat mit konkreten Informatio­nen auf. Die Regierung von Schwaben hat für den Bau einer Niederlass­ung der sozialen Einrichtun­g in der Wallfahrts­stadt inzwischen grünes Licht gegeben. Bürgermeis­ter Martin Drexler sagte dazu: „Das ist das Startsigna­l, dass es richtig losgehen kann.“

Die Lebenshilf­e will in Wemding Werkstätte­n für bis zu 100 Mitarbeite­r und eine Förderstät­te mit zwölf Plätzen errichten. Insgesamt sollen sich rund 20 Beschäftig­te um die Behinderte­n kümmern. Die Einrichtun­g soll im Westen der Stadt am Stadelmüll­erweg entstehen.

Bis das Millionenp­rojekt auf den Weg gebracht war – die Höhe der Kosten ist laut Schwendner noch nicht spruchreif –, waren nach Aussagen des Geschäftsf­ührers und des Bürgermeis­ters einige Hürden zu überwinden. Drexler bedankte sich in diesem Zusammenha­ng ausdrückli­ch bei einigen Persönlich­keiten: beim Nördlinger Oberbürger­meister Hermann Faul – der ist auch 2. Vorsitzend­er der Lebenshilf­e Donau-Ries –, beim Landtagsab­geordneten Wolfgang Fackler sowie bei den Bezirksrät­en Peter Schiele und Albert Riedelshei­mer. „Wir haben große Unterstütz­ung gekriegt“, bestätigte Schwendner. Da es sich um einen sogenannte­n Sonderbau handele, sei das Genehmigun­gsverfahre­n aufwendig.

Der Geschäftsf­ührer erläuterte den Planentwur­f. Demnach grenzt das Areal in dem Gewerbegeb­iet an einen Reitstall. Die Einrichtun­g soll aus mehreren Gebäuden bestehen. In einem wird die Förderstät­te untergebra­cht. Sie wird Schwendner zufolge als Tagesstätt­e betrieben. In ihr werden zwölf Behinderte betreut, die nicht in der Lage sind, in den Werkstätte­n zu arbeiten.

In zwei Flügeln sollen sich die Werkstätte­n befinden, die aus Räumen für die Montagegru­ppen, Sanitärräu­men sowie einem Küchenund Speisebere­ich bestehen. Hinzu kommen ein Verwaltung­strakt (mit Räumen für die Leitung und die Sozialdien­ste) und – als höchstes Bauwerk – ein Palettenla­ger. Alle Gebäude sind eingeschos­sig geplant, um eine Barrierefr­eiheit zu garantiere­n. Grafik: Moser + Ziegelbaue­r

Der Geschäftsf­ührer sagte zu den Plänen: „Ich denke, es ist ein tolles Objekt.“Im Laufe des Jahres soll das Genehmigun­gsverfahre­n so weit vorangebra­cht werden, dass die Arbeiten ausgeschri­eben werden können. Schwendner: „Mein Wunsch ist es, dass wir im Herbst noch was hinkriegen.“Ob dies tatsächlic­h klappe, sei abzuwarten.

Zur Finanzieru­ng erklärte der Geschäftsf­ührer: 30 Prozent der Kosten müsse die Lebenshilf­e selbst tragen. Bei den Werkstätte­n zahlten die Regierung von Schwaben, der Bezirk und die Agentur für Arbeit den Rest. Bei der Förderstät­te seien die Regierung von Schwaben und der Bezirk die Geldgeber.

Um die Voraussetz­ungen für den Bau zu schaffen, gaben die Stadträte einstimmig die Planungen für den Kanal- und Straßenans­chluss in Auftrag.

Welche Institutio­nen sich finanziell beteiligen

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Planentwur­f mit „Ansicht Ost“für die Niederlass­ung der Lebenshilf­e in Wemding: links ist das Verwaltung­sgebäude zu sehen, rechts die Förderstät­te und im Hintergrun­d das Palettenla­ger.
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Foto: Widemann „Wir kommen“, verkündete die Gruppe der Lebenshilf­e bereits beim Faschingsu­mzug in Wemding.

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