Startsignal für die Lebenshilfe
In Wemding werden die Voraussetzungen für den Bau von Werkstätten und einer Förderstätte geschaffen
Wemding Beim Faschingsumzug in Wemding verbreiteten die als Bauarbeiter verkleideten Teilnehmer der Lebenshilfe Donau-Ries bereits die Nachricht. „Wir kommen“, stand auf einer Tafel. Eine Woche später wartete Lebenshilfe-Geschäftsführer Günter Schwendner im Wemdinger Stadtrat mit konkreten Informationen auf. Die Regierung von Schwaben hat für den Bau einer Niederlassung der sozialen Einrichtung in der Wallfahrtsstadt inzwischen grünes Licht gegeben. Bürgermeister Martin Drexler sagte dazu: „Das ist das Startsignal, dass es richtig losgehen kann.“
Die Lebenshilfe will in Wemding Werkstätten für bis zu 100 Mitarbeiter und eine Förderstätte mit zwölf Plätzen errichten. Insgesamt sollen sich rund 20 Beschäftigte um die Behinderten kümmern. Die Einrichtung soll im Westen der Stadt am Stadelmüllerweg entstehen.
Bis das Millionenprojekt auf den Weg gebracht war – die Höhe der Kosten ist laut Schwendner noch nicht spruchreif –, waren nach Aussagen des Geschäftsführers und des Bürgermeisters einige Hürden zu überwinden. Drexler bedankte sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich bei einigen Persönlichkeiten: beim Nördlinger Oberbürgermeister Hermann Faul – der ist auch 2. Vorsitzender der Lebenshilfe Donau-Ries –, beim Landtagsabgeordneten Wolfgang Fackler sowie bei den Bezirksräten Peter Schiele und Albert Riedelsheimer. „Wir haben große Unterstützung gekriegt“, bestätigte Schwendner. Da es sich um einen sogenannten Sonderbau handele, sei das Genehmigungsverfahren aufwendig.
Der Geschäftsführer erläuterte den Planentwurf. Demnach grenzt das Areal in dem Gewerbegebiet an einen Reitstall. Die Einrichtung soll aus mehreren Gebäuden bestehen. In einem wird die Förderstätte untergebracht. Sie wird Schwendner zufolge als Tagesstätte betrieben. In ihr werden zwölf Behinderte betreut, die nicht in der Lage sind, in den Werkstätten zu arbeiten.
In zwei Flügeln sollen sich die Werkstätten befinden, die aus Räumen für die Montagegruppen, Sanitärräumen sowie einem Küchenund Speisebereich bestehen. Hinzu kommen ein Verwaltungstrakt (mit Räumen für die Leitung und die Sozialdienste) und – als höchstes Bauwerk – ein Palettenlager. Alle Gebäude sind eingeschossig geplant, um eine Barrierefreiheit zu garantieren. Grafik: Moser + Ziegelbauer
Der Geschäftsführer sagte zu den Plänen: „Ich denke, es ist ein tolles Objekt.“Im Laufe des Jahres soll das Genehmigungsverfahren so weit vorangebracht werden, dass die Arbeiten ausgeschrieben werden können. Schwendner: „Mein Wunsch ist es, dass wir im Herbst noch was hinkriegen.“Ob dies tatsächlich klappe, sei abzuwarten.
Zur Finanzierung erklärte der Geschäftsführer: 30 Prozent der Kosten müsse die Lebenshilfe selbst tragen. Bei den Werkstätten zahlten die Regierung von Schwaben, der Bezirk und die Agentur für Arbeit den Rest. Bei der Förderstätte seien die Regierung von Schwaben und der Bezirk die Geldgeber.
Um die Voraussetzungen für den Bau zu schaffen, gaben die Stadträte einstimmig die Planungen für den Kanal- und Straßenanschluss in Auftrag.
Welche Institutionen sich finanziell beteiligen