Kontrastreiches Werk
Das Wallersteiner Chorensemble „Intermezzo“überzeugte in der St. Albankirche – unter anderem mit „Crucifixion“
Wallerstein Zum Beginn der Fastenzeit veranstaltete das Chorensemble „Intermezzo“des Singvereins Wallerstein ein Konzert in der Pfarrkirche St. Alban. Unter der Leitung von Peter Müller ging der Chor einer Pressemitteilung zufolge für dieses Konzert musikalisch einen ganz neuen Weg: Die ersten beiden Chorsätze – „If You Needed The Lord Before“und „It Was For You“– waren noch traditionelle Klänge der Spirituals Nordamerikas. Das Hauptwerk des Konzertes – „Crucifixion“von Paul E. Ruppel – war dagegen kontrastreich, sowohl mit einer außergewöhnlichen Besetzung aus Sänger, Chor, E-Bass und Posaune, als auch mit einer eigenwilligen musikalischen Interpretation des Leidensweges Jesu.
Bereits in beiden Eingangswer- ken zeigte der Chor ein ausgewogenes, warmes Timbre, das auch in höheren Lagen nicht verlassen wurde. Sprachlich und rhythmisch gut geschult wurden auch schwierige rhythmische Passagen gemeistert, besonders im Spiritual „If You Needed The Lord Before“. Sein volles Klangvolumen konnte das „Ensemble Intermezzo“im zweiten Spiritual, „It Was For You“zeigen.
Stimmlich bestens disponiert und zu jeder Zeit den harmonischen Herausforderungen gewachsen, bewältigten die Sänger die rhythmischen Besonderheiten von „Crucifixion“. Paul E. Ruppels Komposition basiert auf Gospelmelodien, die er mit neuen Harmonien unterlegte und dabei darauf achtete, dass Musik und Chor die Textaussagen der Passion unterstützen. Begleitet von den äußerst präzise agierenden Musikern (Raffael Müller – E-Bass, Eduard Mayrshofer – Posaune) konnte der Chor mit klarer Sprache äußerst gestalterisch agieren und so eindrucksvoll die Texte in die musikalische Sprache umsetzen.
Hubert Haf, der kurzfristig für den erkrankten Solisten Jan Hauptmeier eingesprungen war, bewältigte den schwierigen Part des „Beobachters“und Evangelisten sicher mit Bravour, stabiler Intonation, großem Gestaltungswillen und breitem Stimmtimbre.
Der letzte Ruf des Evangelisten „Dafür, dass ich sie liebe“endete in „Standing Ovations“für die Musiker – reichlich Lohn für eine eigenwillige, aber auch intensive musikalische Betrachtung der Passion Jesu.