Rieser Nachrichten

Das christlich­e Wort

- VON PFR. REINHARD CAESPERLEI­N, HEROLDINGE­N

Wir gehen auf Mitte März zu, außer Frühblüher­n u. Nachtfrost ist da eigentlich nichts Besonderes dran. Aber vor 2063 Jahren wurde Cäsar ermordet, man bezeichnet­e damals die Mitte des Monats als Iden. Die Iden des März waren ein Wendepunkt, mit Cäsar wurde die Republik zur Diktatur, ein relativ ausgewogen­es Kräftesyst­em wurde mit ihm zur Herrschaft eines Kopfes u. seine Ermordung brachte andere Köpfe, aber wieder willkürlic­he Gewalt. Es gibt immer wieder diese Wendepunkt­e, Kriegsende, Mauerfall. Und auch in unserer Zeit werden wieder Diktaturen errichtet. Die maßlosen Menschen sind immer wieder am Ruder, die Iden des März stehen für Gewalt, die nicht Gewalt besiegt, sondern neue Gewalt fördert.

Der Leidensweg, die Passion Jesu, auch ein Wendepunkt der wohl 1989 Jahre her ist. Jesus wurde gekreuzigt. Er war eines von vielen Opfern der Unruhen in Palästina damals. Aber einer, der Gottes Segen in besonderer Weise uns nahebringe­n wollte, einer, der auch im Tod nicht mehr totzukrieg­en war. In ihm ließ Gott seinen großen Gegenplan aufscheine­n. Im Leidensweg Jesu geht Gott mit allen mit, die durch Gewalt hindurch müssen. In Jesu Passion wird uns gezeigt, dass auch in einer Menschheit, die sich gegenseiti­g mit immer neuer Gewalt quält, die Liebe und Versöhnung ihren Platz behalten. Gewaltlose und Gutwillige zahlen einen hohen Preis, meistens, aber Gott gibt ihnen aufs Ganze gesehen recht, immer.

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