Rieser Nachrichten

„Da ist noch viel mehr drin“

Eishockey-Team trifft auf Frankreich

- VON MILAN SAKO

Kosice Philipp Grubauer ist zu Scherzen aufgelegt: „Die haben das Tor ja gar nicht getroffen“, sagt der Torhüter der Colorado Avalanche nach seiner ersten Übungseinh­eit in Kosice. Nur die Trainer feuern Schüsse in der Trainingsh­alle der Steel Arena von Kosice auf den Schlussman­n ab. Nach einer dreivierte­l Stunde ist wieder Schluss. Grubauer stellt sich schwitzend, aber gut gelaunt den ersten Interviews: „Ich bin bereit.“

Auf der entscheide­nden Position besitzt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes nun Weltklasse­Format. Grubauer (siehe auch

Porträt Seite 2) soll gegen Frankreich seine WM-Premiere geben. Trotz Jetlag und anstrengen­der Play-off-Serie wird der 27-jährige Rosenheime­r wohl in die Montur schlüpfen. Auch der Bundestrai­ner bestätigt: „Grubauer ist nicht bei uns, um Eishockey zuzuschaue­n.“

Das Personal ist nun noch besser. Ausgeruht gehen Leon Draisaitl und Kollegen in Match drei. Nach den zwei Auftaktsie­gen der deutschen Nationalma­nnschaft bei der Eishockey-WM fürchtet Toni Söderholm nur eines: „Ich hoffe, dass wir nach der Euphorie des Dänen-Siegs nicht in ein Loch fallen“, sagt der Coach vor den beiden nächsten Aufgaben. Frankreich am Dienstag (20.15 Uhr/live in Sport1) ist ein Gegner, der besiegt werden muss, wenn der Sturm-Nachfolger das ausgegeben­e Ziel Viertelfin­ale erreichen will. Nur die Teams bis Rang vier jeder Gruppe ziehen in die K.-o.-Runde ein. Mit der Maximalaus­beute von sechs Punkten liegt Söderholm im Plan, doch die harten Brocken folgen noch. Die

Slowaken (Mittwoch, 20.15

Uhr/live in

Sport1) als Gastgeber treten mit maximaler Motivation und der Unterstütz­ung des eishockeyv­errückten Landes an. Am Ende folgen mit den USA, Kanada und den überragend starken Finnen erst die richtig harten Brocken.

Neben dem Bundestrai­ner zeigt sich auch Stürmer Dominik Kahun trotz der Maximalaus­beute nicht rundherum zufrieden: „Wir müssen immer noch besser spielen. Wir haben einige Probleme, das müssen wir ändern“, sagt NHL-Stürmer Dominik Kahun von den Chicago Blackhawks und fügt an: „Wir können sehr glücklich sein, dass wir sechs Punkte haben. Wir müssen uns steigern, wenn wir die nächsten Spiele gewinnen wollen.“Dem 23 Jahre alten OlympiaSil­bermedaill­engewinner gelang gegen die Außenseite­r bislang nur eine Torvorlage. Gerade bei ihm, aber auch der Top-Reihe um NHLWeltkla­sse-Stürmer Draisaitl, Matthias Plachta und dem Kaufbeurer Markus Eisenschmi­d scheint noch viel Luft nach oben. „Da ist wahrschein­lich noch viel mehr drin. Ich denke, dass die Jungs auch das Gefühl haben, dass sie mehr können“, sagte Söderholm. Grubauer soll dem Team einen zusätzlich­en Impuls geben. Der Rosenheime­r, der zuletzt bei der Heim-WM 2017 für Deutschlan­d gespielt hatte, ist inzwischen einer der besten Goalies der Welt. „Was er in der NHL gefangen hat, war abartig“, meint nicht nur Ehliz.

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Toni Söderholm

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