Ederheim stimmt gegen das Almarin
Einige Räte zweifeln, ob die Gemeinde die anfallenden Kosten stemmen kann. Warum der Ort das Mönchsdegginger Bad nicht für das Schulschwimmen braucht
Ederheim Viel Lob für das Engagement der Bürger, aber Zweifel bei der Finanzierung. Der Ederheimer Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montagabend über das Almarin diskutiert. Bürgermeisterin Caroline Zehnpfennig-Doleczik sagte, dass die Betriebskostenrechnung, die Marie Gudorf von der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft aufgestellt hat, zwar teilweise realistisch sei, sie jedoch zu viel Personal einkalkuliert habe. Zehnpfennig-Doleczik merkte außerdem an, dass sich die geschätzten Besucherzahlen in den beiden vorgestellten Gutachten sehr unterscheiden. Gudorf rechnet mit 35000 Besucher jährlich, der Förderverein dagegen mit 80000. Die Wahrheit werde wohl in der Mitte liegen, sagte Zehnpfennig-Doleczik. Sie erklärte außerdem, dass die Besucherzahlen früher – teilweise 120000 Besuchern jährlich – mit dem Außenbereich und der Sauna zustande kamen. Wie berichtet, sind beide Bereiche im momentanen Sanierungskonzept nicht eingeschlossen. Sie habe große Bedenken, wie Außenbecken, Sauna und Gaststätte noch finanziert werden können.
Silvia Schröppel plädierte dafür, ein positives Signal zu geben und dem Arbeitskreis beizutreten. Denn nur so könne man den Zweckverband auch mitgestalten. Sie erklärte außerdem, dass vielen Ederheimern das Mönchsdegginger Bad sehr wichtig sei. Im Förderverein gebe es zahlreiche Mitglieder aus der Gemeinde.
Ihr Ratskollege Thomas Amerdinger meinte dagegen, dass der Gemeinderat ein falsches Signal sende, wenn er im Arbeitskreis sei, aber eigentlich beim Zweckverband nicht mitmachen wolle. „Wenn wir dem Arbeitskreis beitreten, dann muss die Mehrheit auch dafür sein, dass wir beim Zweckverband mitmachen“, sagte er. Es sei klar, dass enorme Kosten auf die Gemeinden zukommen werden, die zudem jährlich steigen werden. Er merkte außerdem an, dass ein reines Bad heutzutage nichts mehr Besonderes sei. Man brauche zum Beispiel eine Babybecken und eine Rutsche.
Ralf Lang sagte, dass man momentan noch gar nicht wisse, wie hoch mögliche Zuschüsse für das Bad ausfallen werden. „Wollen und können wir es uns leisten, dass wir jedes Jahr die Kosten zahlen“, fragte er. Sowohl Thomas Amerdinger als auch Karl Wolfinger waren der Meinung, dass die Beteiligungskosten am Zweckverband für Ederheim zu hoch seien. Amerdinger sagte, die Gemeinde müsse dann bei eigenen Maßnahmen Abstriche machen. Bürgermeisterin Zehnpfennig-Doleczik erklärte außerdem, dass der Zweckverband immer haften müsse. Es sei die Frage, ob die Gemeinde das mittragen könne.
Sie sprach auch das Thema Schulschwimmen an. Zehnpfennig-Doleczik erklärte, dass die Gemeinde ihre Schüler gar nicht nach Mönchsdeggingen zum Schwimmunterricht schicken könne. Die Gemeinde sei im Schulverband KleinerdlingenEderheim, weshalb die Schüler im Nördlinger Bad Schwimmunterricht haben.
Karl Wolfinger bezweifelte außerdem, dass das Engagement der Freiwilligen anhalten werde. Er glaube nicht, dass die Euphorie und Eigenleistung beim Personal in der heutigen Gesellschaft gehalten werden könne. Seiner Ansicht nach werde das hohe Engagement keine fünf Jahre andauern und nachlassen. Der Gemeinderat entschied mit sechs zu vier Stimmen, sich nicht am Arbeitskreis für das Almarin zu beteiligen.
Viele Ederheimer sind im Förderverein Almarin
Lässt das Engagement im Laufe der Zeit nach?