Lebensgemeinschaft Wald wird belastet
Zum Bericht „Eichenwälder werden besprüht“in den Rieser Nachrichten am 10. Mai:
Derflächige Einsatz von Insekten giften gegenden Eichen prozess ions spinner im W aldi staus ökologischer Sicht nicht so harmlos, wie es durch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten dargestellt wird. Leider wird im Zeitungsbericht nicht beschrieben, welches Mittel genau gespritzt werden soll. Alle Mittel jedoch, auch die derzeit zielgenauesten, töten nicht nur den Eichen prozess ions spinner, sondern auch andere Schmetterlinge und belasten somit die ganze Lebens gemeinschaft Wald. So leben an Eichen bis zu 300 verschiedene Schmetterlings arten, die durch die Mittel getötet werden können. Diese Schmetterlinge sind wiederum Nahrungsquellen für andere Tierarten wie Vögel und Fledermäuse, sodass durch den Entzug von Nahrung auch diese Artengruppen betroffen sind. Weniger zielgenaue Mittel wie das oft verwendete Mittel Mimic schädigen zudem Gewässer organismen. Daher ist es auch unverständlich, dass in den bisher zur Verfügung gestellten Karten zu den geplanten Spritzflächen die Gewässer rand streifen nicht ausgenommen wurden, wie es den rechtlichen Vorgaben für Pflanzenschutzmittelanwendungen mit Luftfahrzeugen entsprechen würde. Ebensowenig werden dort die notwendigen Abstände zu Waldrändern eingehalten, selbst wenn, wie zum Beispiel in Dornstadt, die Wohnbebauung bis an den Waldrand reicht. Wohnbebauung darf nicht vom Abdrift betroffen werden, da die Mittel in der Regel auch für den Menschen nicht völlig ungefährlich sind.
Daher sollten Spritzmittel gegen den Eichen prozess ions spinner nur kleinflächig eingesetzt werden, wenn es aus gesundheitlichen Gründen an Plätzen mit starkem Besucherverkehr unbedingt erforderlich ist und andere Möglichkeiten nicht gegeben sind. Der großflächige Einsatz über mehr als 160 ha ist jedoch nicht angebracht. Bei Befall durch den Eichen prozess ions spinner kann die Eiche zwar Zuwachs verluste verzeichnen und im Extremfall können auch Verluste von Einzelbäumen erfolgen, ein ganzer Eichenbestand wird aber wegen seines hohen Regen e rat ions vermögens normalerweise nicht gefährdet.
Jürgen Schittenhelm, Oettingen