Rieser Nachrichten

Ein echter Held des Kinos

- VON DENIS DWORATSCHE­K kino@augsburger-allgemeine.de

Das Schönste ist: Bei diesem ganz realen Helden des Kinos muss man sich auch gar nicht erst Abenteuerl­iches ausdenken, um Superkräft­e und Unsterblic­hkeit zu beweisen. Es genügt seine 75 Jahre währende Lebensgesc­hichte. Und jede Wette: Den kennen Sie!

Denn der hat Kinogeschi­chte geschriebe­n: als Regisseur, als Drehbuchau­tor, als Produzent und als Unternehme­r. Dabei wollte der Kalifornie­r eigentlich Rennfahrer werden. Aber als er 18 war, wurde er bei einem Autounfall so schwer verletzt, dass er von da an Rennwagen lieber nur noch fotografie­rte. So kam eine andere Leidenscha­ft zum Tragen: Er war Fan von Serien wie „Buck Rogers“oder „Flash Gordon“, von Akira Kurosawas Samurai-Filmen – und dachte sich eine eigene Sci-Fi-Saga aus. So entstand 1977 ein Weltall-Märchen mit bahnbreche­nden Spezialeff­ekten, er erfand: den Blockbuste­r. Und gründete die Firma „Industrial, Light and Magic“, kurz ILM, schrieb die Drehbücher zu den „Indiana Jones“-Filmen. Und erkannte das Potenzial von Merchandis­ing. Denn für seine Saga bekam er nur 150 000 Dollar Gehalt, verdiente mit den dafür alleinigen Rechten an den Fanartikel­n rund zwölf Milliarden.

Er führte nur bei sechs Filmen Regie, aber baute sein Unternehme­n immer weiter aus. Mit Spielefirm­a, Tonstudio … Um all das auf einem Haufen zu haben, kaufte er eine Ranch außerhalb San Franciscos und taufte sie „Skywalker Ranch“. Nach dem Helden seiner Sternensag­a. Aber ein Held kann sich trotzdem von seinen Siegen lösen. Nach sechs Filmen verkaufte er seine Marke an Disney – für gerade einmal vier Milliarden. Kaum zu glauben eigentlich. Aber er ist bekannt für seine Großzügigk­eit, ein Großteil seines Vermögens spendet er. Am Dienstag wurde – Sie wissen es längst – George Lucas, Vater von „Star Wars“, 75 Jahre alt. Glückwunsc­h!

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