Rieser Nachrichten

Punkiger Konzertabe­nd in Huisheim

Musik für den guten Zweck

- VON TANJA SONNTAG

Huisheim Es ist Mitternach­t, als Moritz Frankl die Bühne am Huisheimer Fahrradpla­tz betritt. „Wasser ist ein Menschenre­cht“, verkündet er und wird dafür nicht etwa von Aktivisten, sondern von Fans des Punks bejubelt. Vor ihm sind vier Bands aufgetrete­n, nach ihm kommen die internatio­nal bekannten Los Fastidios auf die Bühne. Trotzdem trifft er mit seiner Ansprache den Kernpunkt des Abends, denn in Huisheim findet am Samstag ein Benefizkon­zert statt, dessen Erlös an den Verein „Viva con Agua“geht. Dieser unterstütz­t weltweit Wasserproj­ekte der Welthunger­hilfe.

Aber die Veranstalt­ung geht nicht etwa von „Viva con Agua“aus. „Wir, also die Augsburger Crew, wurden von den Huisheimer­n angesproch­en“, erklärt Veronika Kleiner, Mitglied der Stellvertr­eter des Vereins in Augsburg. Die „Crew“ist auch vor Ort und hat einen Stand aufgebaut, wo sich die Festivalbe­sucher über ihr Engagement informiere­n können. „Viva con Agua de Sankt Pauli“, wie es offiziell heißt, unterstütz­t Wasserproj­ekte auf der ganzen Welt. Dabei setzt die Hilfsorgan­isation auf Aktionen in Verbindung mit Musik-, Sport- oder Kunstevent­s – wie in Huisheim.

Außerdem können am Stand Flaschen und Becher abgegeben werden. Dadurch spendet man das Pfand, das man sonst an der Bar zurückbekä­me, für den guten Zweck. Dazu hat die Augsburger Crew die für sie typischen Pfandtonne­n dabei, mit denen sie auch auf großen Festivals unterwegs sind. Noch wichtiger als die finanziell­e Unterstütz­ung ist ihnen, darauf aufmerksam zu machen, wofür sie stehen.

Moritz Frankl, der die Veranstalt­ung zusammen mit dem Juze organisier­t hat, ist zwar nicht Mitglied bei Viva con Agua, schätzt aber das Engagement des Vereins. Er ist Lehramtsst­udent und wurde während Geografie-Vorlesunge­n mit der Wasservers­chwendung und -knappheit auf der Welt konfrontie­rt. „Unsere Jugendheim-Partys sind immer gut besucht. Da war es einen Versuch wert, etwas größeres auf die Beine zu stellen. „Viva con Agua passt da gut dazu.“Für ihn und die Huisheimer Jugend, bei der er Mitglied ist, handle es sich um eine „Win-win-Situation“, denn so können sie nicht nur Geld spenden, sondern auch ihre Lieblingsb­and Los Fastidios in Huisheim erleben.

Die gesamten Einnahmen des „Wasserdich­t“- Benefizkon­zerts werden sie spenden, so Frankl. Zudem überlassen die vier Vorbands, die größtentei­ls aus Freunden und Bekannten von Juze-Mitglieder­n bestehen, ihre Gagen Viva con Agua. Das kommt bei den Besuchern richtig gut an, sowohl bei denen, die wegen der Bands gekommen sind, als auch bei den zahlreiche­n Leuten aus der Umgebung, die Punk sonst eher selten hören würden. Selbst der Regen vermiest die Stimmung des „Wasserdich­t“-Konzerts nicht. Wobei das viele Regenwasse­r sich laut Moritz Frankl „an Ironie nicht mehr überbieten lässt“.

 ?? Foto: Tanja Sonntag ?? Die Band Dashcoigne gehörte zu den Gruppen, die beim „Wasserdich­t“-OpenAir in Huisheim auf der Bühne standen. Der Konzertabe­nd sollte Wasserproj­ekte der Welthunger­hilfe unterstütz­en.
Foto: Tanja Sonntag Die Band Dashcoigne gehörte zu den Gruppen, die beim „Wasserdich­t“-OpenAir in Huisheim auf der Bühne standen. Der Konzertabe­nd sollte Wasserproj­ekte der Welthunger­hilfe unterstütz­en.

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