Rieser Nachrichten

Mit guten Argumenten ins Landesfina­le

Jakob Lange vom Theodor-Heuss-Gymnasium nimmt am Wettbewerb „Jugend debattiert“teil und erreicht dort den dritten Platz. Der 14-Jährige erklärt, worauf es bei einer Debatte ankommt

- VON JAN-LUC TREUMANN

Nördlingen Jakob Lange sagt über sich selbst: „Ich rede sehr gerne“. Eine gute Eigenschaf­t, um zu debattiere­n. Dabei komme es laut dem 14-Jährigen aber auch drauf an, nicht durchgehen­d zu reden, sondern sich mal kurz zu fassen. Die Balance hat der Schüler gefunden: Beim Landeswett­bewerb von „Jugend debattiert“in Bayern belegte Jakob Lange vom Theodor-HeussGymna­sium (THG) den dritten Platz in seiner Altersstuf­e.

Am Anfang war es nur eine Schulaufga­be. An vielen Schulen wird statt einer schriftlic­hen Arbeit eine mündliche Schulaufga­be absolviert, in Form einer Debatte. Die ist folgenderm­aßen aufgebaut: Es gibt eine Frage, die nur mit Ja oder Nein beantworte­t werden kann – aus diesen Antworten ergibt sich eine Prooder Contra-Position, die die Teilnehmer einnehmen. Jeweils zu zweit vertreten die Schüler die verschiede­nen Standpunkt­e. In der sogenannte­n Eröffnungs­runde beantworte­t jeder Teilnehmer die gestellte Frage aus seiner Sicht. In der freien Aussprache diskutiere­n die Schüler miteinande­r und bringen ihre jeweiligen Argumente vor. In der Schlussrun­de wird die Frage vor dem Hintergrun­d der geführten Debatte erneut beantworte­t. Doch die Schulaufga­be ist nur ein Anfang. Denn die besten Debattiere­nden dürfen auch am Wettbewerb „Jugend debattiert“teilnehmen. Dieser wird in zwei Altersgrup­pen unterteilt, eine von den Klassen acht bis zehn, die andere Gruppe sind die Jahrgangss­tufen zehn bis 13.

In der neunten Klasse üben die Schüler am THG die Debatte. Nach drei Debatten waren Jakob Lange und Luisa Uhl die Schulsiege­r. Deswegen durften die beiden am Regionalwe­ttbewerb teilnehmen. Das Finale fand vor 200 Leuten statt. „Ich war aufgeregt und hatte das Gefühl, dass viele deutlich besser waren als ich“, sagt Jakob Lange. Doch sein Gefühl trog – der 14-Jährige wurde Erster und durfte so am Landeswett­bewerb teilnehmen. Das Finale dieses Wettbewerb­s fand im Senatssaal des Maximilian­eums vor rund 3000 Zuschauern statt. Dort erreichte der Schüler Rang drei.

Bei den Debatten komme es aufs Selbstbewu­sstsein an, so Jakob Lange. Daneben seien aber auch andere Punkte wichtig: „Man muss sich mit anderen Meinungen auseinande­rsetzen, das ist in einer Demokratie Bei einer Debatte müsse man ruhig sein, dürfe nicht zu schnell reden und müsse sein Gegenüber ausreden lassen.

Zusätzlich kommt es auf die richtigen Argumente an. Denn die Jury überprüft die Quellen der Teilnehmer und kontrollie­rt beispielsw­eise, ob bei der Argumentat­ion korrekte Angaben gemacht wurden. Die Debatte im Unterricht gibt es am THG schon seit einigen Jahren, sagt Lehrerin Christine Götz. Heuer sei es das erste Mal gewesen, dass die Schule an dem Wettbewerb teilgenomm­en hat. „Das ist für die Schüler eine tolle Sache.“Sie berichtet über die Stärken von Jakob Lange bei den Debatten: „Er war sehr souverän und hat ein feines Gespür für das, was wichtig ist.“Er gehe auf die Position der anderen Debattiere­nden ein.

Bereits zu Hause hat Jakob Lange mit seinen Eltern debattiert, sagt seine Mutter Irina. „Es wird viel diskutiert. Wenn es ein Thema gibt, das uns interessie­rt, dann wird darüwichti­g.“

ber gesprochen. Jeder vertritt seine Meinung, das ist wie eine kleine Debatte.“Ihr Sohn habe schon immer gerne und viel diskutiert.

Jakob sagt selbst: „Durch meinen Vater (Anm. d. Red.: Bundestags­abgeordnet­er Ulrich Lange) habe ich schon früh einen Bezug zum Debattiere­n gehabt, wenn ich eine Rede von ihm aus dem Bundestag gesehen und gehört habe.“Später will Jakob Lange vielleicht einmal Anwalt werden, sagt er, denn: „Da muss man auch gut reden können.“

 ?? Foto: StMUK/Andreas Gebert ?? Jakob Lange (Mitte) hat beim Landeswett­bewerb von „Jugend debattiert“den dritten Platz erreicht. Beim Debattiere­n komme es darauf an, sich mit anderen Meinungen auseinande­rzusetzen.
Foto: StMUK/Andreas Gebert Jakob Lange (Mitte) hat beim Landeswett­bewerb von „Jugend debattiert“den dritten Platz erreicht. Beim Debattiere­n komme es darauf an, sich mit anderen Meinungen auseinande­rzusetzen.

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