Kanzlerübungsplatz Verteidigungsministerium: Was bei drei Vorgängern von AKK schief lief
Wieder bekommt die Bundeswehr eine Chefin, die für höhere Aufgaben infrage kommt. Auch die drei direkten Vorgänger von Annegret Kramp-Karrenbauer wurden als mögliche Nachfolger von Angela Merkel im Kanzleramt gehandelt, als sie ins Verteidigungsministerium einzogen. Alle drei kamen dafür nicht mehr infrage, als sie ihren Schreibtisch wieder räumten.
● Karl-Theodor zu Guttenberg war erst 37, als er Oberbefehlshaber der Bundeswehr wurde. Die CSU verband mit ihm die große Hoffnung, erstmals ins Kanzleramt einziehen zu können. Guttenberg schaffte die Wehrpflicht ab und setzte die Finanzierung der Bundeswehr auf Sparflamme. In der Truppe war er trotzdem beliebt. Nach nur 16 Monaten war aber Schluss mit Politik, weil er in seiner Doktorarbeit abgeschrieben hatte.
● Thomas de Maizière diente Merkel erst als Kanzleramtschef, dann als Innenminister und wechselte dann als Mann für alle Fälle ins Verteidigungsministerium. Der Sohn eines Ex-Generalinspekteurs der Bundeswehr galt als jemand, der Ordnung in den Riesenapparat bringen kann. Die Mission scheiterte aber. Die „Euro Hawk“-Affäre um eine Superdrohne, deren Kosten aus dem Ruder liefen, brachte ihm sogar Rücktrittsforderungen ein. Nach einer Wahlperiode musste der CDU-Politiker wieder zurück ins Innenministerium. Ende der Karriereleiter. ● Ursula von der Leyen war ebenfalls unter den Top-Kandidaten für die Merkel-Nachfolge, als sie 2013 als erste Frau an die Spitze des Verteidigungsministeriums wechselte. Der Start war furios, sie profilierte sich als Reformerin. Aber je länger sie im Amt war, desto mehr lief schief. Als sie ihren Soldaten ein „Haltungsproblem“unterstellte, war sie bei der Truppe endgültig unten durch. Und in der CDU fehlten der stellvertretenden Parteivorsitzenden von Anfang an die Truppen für den Einzug ins Kanzleramt. Schon vor der letzten Bundestagswahl wurde sie nicht mehr als potenzielle MerkelNachfolgerin genannt. (dpa)